Mit diesem Video erzürnte Alexei Nawalny Wladimir Putin

2021 wurde Alexei Nawalny verhaftet, zwei Tage später veröffentlichte sein Team ein Video einer gigantischen Villa, die Wladimir Putin gehören soll. Das Video schlug so hohe Wellen, dass sich Putin zu einem persönlichen Dementi genötigt sah.

Das Video schlug im Januar 2021 wie eine Bombe ein. Innerhalb weniger Tage wurde das Video mit dem Titel «Ein Palast für Putin: Die Geschichte der grössten Bestechung» über 50 Millionen Mal angeklickt. Im Video warf Alexei Nawalny dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, sich für 100 Milliarden Rubel (1,1 Milliarden Euro) ein «Königreich» am Schwarzen Meer gebaut zu haben, das 39 Mal so gross sei wie Monaco.

Putin soll seine Residenz in Anlehnung an die Zaren-Paläste gebaut haben – mit allem Drum und Dran: Zum 68 Hektar grossen Anwesen gehören eigene Weinberge, eine Austernfarm, ein Amphitheater, ein Casino mit Roulette-Tischen, ein mit Samtplüsch ausgestattetes Kino und ein eigener Hafen, so die Vorwürfe. Sogar von einer unterirdischen Eishockey-Halle war die Rede. Sogar die WC-Bürste und der WC-Papierrollen-Halter sollen vergoldet sein.

Das Video soll zu der Zeit produziert worden sein, als sich Nawalny in Deutschland aufhielt, wo er sich von einem Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok im August 2020 erholte.

Gigantischer Bunker unter der Residenz

Gut zwei Jahre nach der Veröffentlichung wurden weitere Details bekannt. Aus Plänen des inzwischen aufgelösten russischen Bauunternehmens Metrostil ging hervor, dass Putin zwei komplexe Tunnel unter der Anlage bauen liess. Sie sind demnach mit allem ausgestattet, was Putin und seine Entourage benötigen, um im Falle eines Aufstandes oder eines Krieges Tage oder sogar Wochen darin überleben zu können.

Persönliches Dementi von Wladimir Putin

Angesichts des weltweiten Aufschreis nach der Veröffentlichung des Videos liess es Wladimir Putin nicht bei einem offiziellen Dementi des Kreml bewenden, sondern wies die Vorwürfe von Alexei Nawalny einige Tage später persönlich zurück. «Nichts von dem, was hier als mein Besitz aufgeführt wird, gehört mir oder meinen engen Verwandten, und das hat es auch niemals», sagte Putin während eines Video-Gesprächs mit Studenten und Studentinnen.