"Er sitzt fest im Sattel": BND-Chef: Putin würde vor NATO-Angriff nicht zurückschrecken

Der Chef des Bundesnachrichtendienstes warnt vor einem möglichen russischen Angriff auf das NATO-Gebiet – sollte die Ukraine zum Aufgeben gezwungen werden. Hinsichtlich der Verhältnisse in Russland zeichnet er eine düstere Perspektive.

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Russland Präsident Wladimir Putin würde nach Einschätzung des Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, auch vor einem Angriff auf die NATO nicht zurückschrecken. “Wenn die Ukraine zum Aufgeben gezwungen wäre, würde das den russischen Machthunger nicht stillen”, sagte der BND-Chef dem Magazin “Focus”. Falls der Westen keine klare Wehrhaftigkeit zeige, gäbe es für Putin keinen Grund mehr, die NATO nicht anzugreifen.

Putin gehe es darum, die alte Macht und Herrlichkeit des Großrussentums wieder zu etablieren, warnte Kahl. “Es wäre schlimm, wenn sich diese Gewaltbereitschaft in der Außenpolitik durchsetzen und Europa davor kapitulieren würde”, mahnte der Chef des deutschen Auslandsgeheimdienstes.

Skeptisch äußerte sich Kahl mit Blick auf einen Machtwechsel in Russland. “Er sitzt fest im Sattel”, sagte der BND-Chef mit Blick auf Putin. Und “selbst wenn er aus dem Fenster fiele oder sonst irgendwie zu Schaden käme, wären genug da, die genau so denken wie er und die gleiche Politik machen würden”. Es gebe auch keine Indizien dafür, dass sich das von heute auf morgen ändere, etwa durch demokratisch legitimierte Kräfte.

Pistorius will “kriegstüchtige” Bundeswehr

Erst zuletzt hatte der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius vor einer Ausweitung des Ukraine-Krieges gewarnt. “Wir hören fast jeden Tag Drohungen aus dem Kreml – zuletzt wieder gegen unsere Freunde im Baltikum”, sagte der SPD-Politiker dem “Tagesspiegel”. “Wir müssen also einkalkulieren, dass Wladimir Putin eines Tages sogar ein NATO-Land angreift”, ergänzte Pistorius. Aktuell halte er einen russischen Angriff nicht für wahrscheinlich. “Unsere Experten rechnen mit einem Zeitraum von fünf bis acht Jahren, in denen das möglich sein könnte.”

Er wolle mit seiner Warnung oder seiner Forderung, dass die Bundeswehr “kriegstüchtig” werden müsse, “unsere Gesellschaft damit auch wachrütteln”. Dafür müssten jetzt Vorkehrungen getroffen werden. Pistorius hatte bereits eine modifizierte Wehrpflicht ins Gespräch gebracht, für die er aus seinem Ministerium Vorschläge bis April erwartet. Auch für eine Öffnung der Truppe für Soldatinnen und Soldaten ohne deutschen Pass wäre der Minister offen.

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