Thomas Dreßen: Ex-Kitzbühel-Sieger beendet seine Karriere

Jahrelang war er Deutschlands bester Abfahrer – aber auch von Verletzungen geplagt. Nun hört Skifahrer Thomas Dreßen im Alter von 30 Jahren auf. Und zwar dort, wo er 2018 seinen größten Erfolg feierte.

Deutschlands langjähriger Top-Abfahrer Thomas Dreßen beendet wegen anhaltender gesundheitlicher Beschwerden seine Karriere. Der 30-Jährige will am Samstag (11.30 Uhr, TV: ARD und Eurosport) noch einmal bei der berüchtigten Streif in Kitzbühel an den Start gehen, sich dann aber aus dem aktiven Leistungssport zurückziehen. Die Abfahrt am Freitag lässt er aus, wie Dreßen im Mannschaftshotel des Deutschen Skiverbands (DSV) ankündigte.

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Kitzbühel ist der Ort seines größten Triumphs: Im Januar 2018 war Dreßen dort sensationell zum Sieg gerast. Es folgten vier weitere Weltcup-Erfolge in der Abfahrt – kein deutscher Skirennfahrer hat in der alpinen Königsdisziplin öfter gewonnen. Zudem stand er fünfmal im Weltcup auf dem Podest.

Eine Karriere voller Erfolge und Verletzungen

Doch Dreßens Karriere war auch von vielen Verletzungen und Operationen geprägt. Mit der Hüfte und vor allem dem rechten Knie hatte er Probleme. Unter anderem erlitt er einen Kreuzbandriss und einen Knorpelschaden.

»Es ist einfach so, dass es körperlich nicht möglich ist, ganz vorne mitzufahren«, sagte Dreßen nun. »Die Entscheidung ist mir natürlich nicht leicht gefallen.« Er betonte, dass es auch ein Leben nach dem Leistungssport gebe und er in der Lage sein wolle, mit seinen Kindern auch später noch Sport zu treiben.

Diesen Winter wollte der Sportler des SC Mittenwald – beflügelt von der Geburt seiner Tochter Elena im vergangenen Juni – noch mal angreifen. Er fuhr jedoch der Spitze deutlich hinterher und hatte weiterhin Schmerzen. Kurz vor Weihnachten belegte er den 18. Platz beim Super-G von Gröden.

Schon vergangenen Samstag den Tränen nahe

Nach der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen am vergangenen Samstag war schon zu erahnen gewesen, dass Dreßens Karriereende naht. Der Körper spiele nicht mehr richtig mit, sagte er in der Schweiz. Er berichtete von neuerlichen Beschwerden und kämpfte mit den Tränen.

In Kitzbühel bestritt Dreßen am Dienstag zwar noch das erste Training, auf das zweite am Mittwoch verzichtete er aber. Auf seinen Abschied freut er sich: »Was gibt es Würdevolleres, als die Karriere in Kitzbühel zu beenden? Das will ich noch einmal genießen.«