Lily Claire: «Ich hoffe, dass ich mit über 30 selbstbewusster bin»

Lily Claire hat mit ihren Chansons die Paris Fashion Week erobert. Mit 20 Minuten hat die Schweizer Musikerin über ihre Arbeit in der Kita und einen spontanen Modelaufritt gesprochen.

Lily Claire, dein Song «Le Vent» wurde bei der Pariser Fashion Week gespielt. Wie kam es dazu?

Ein Freund von mir ist Fashion-Fotograf und durfte eine Kampagne für das Zürcher Fashion-Label «Maya Seyferth» gestalten. Er hatte die Idee, mich als Musikerin zu involvieren. So kam es zur Zusammenarbeit, und «Le Vent» wurde in der Folge an der Pariser Fashion Week gespielt.

Du warst während der Show auch als Model auf dem Laufsteg, obwohl das nicht so geplant war. Wieso?

Ein Model fiel einen Tag vor der Show aus und ich wurde kurzfristig gefragt. Natürlich fühlte ich mich ins kalte Wasser geworfen. Aber ich wollte die einmalige Chance nutzen und sagte unter der Bedingung zu, in flachen Schuhen laufen zu dürfen. Backstage hatte ich keine Zeit, um zu realisieren, dass ich gleich an der Paris Fashion Week zu meinem eigenen Song laufen werde. Was für ein Erlebnis! Das werde ich noch meinen Enkelkindern erzählen.

Dein Herz schlägt aber auch für die Musik, seit wann?

Ich habe schon immer gerne gesungen als Kind. Als ich 15 wurde, habe ich mir mit meinem Ersparten, das ich vom Babysitting hatte, eine Gitarre gekauft. Ich habe mit Youtube-Videos gelernt zu spielen. Nach dem ersten grossen Herzschmerz, nach der Trennung von meinem damaligen Freund, habe ich dann angefangen, Lieder zu schreiben.

Du arbeitest 80 Prozent in einer Kita. Wie bringst du das mit der Musik unter einen Hut?

Die beiden Dinge lassen sich sehr gut kombinieren. Ich arbeite unter der Woche in der Kita, freitags und am Wochenende nehme ich mir dann Zeit für die Musik. Manchmal lassen sich beide Welten auch vereinen, da wir jeden Morgen mit den Kindern zusammen singen. Ich liebe meinen Beruf, und die Kinder sind meine grössten Fans (lacht).

Du bist Zürcherin, singst aber auf Französisch. Wie kommts?

Französisch ist meine Muttersprache. Französisch ist zudem die Sprache der Liebe, romantisch und hat eine schöne Sprachmelodie. Ausserdem haben meine Eltern sehr viel französische Musik gehört, was mich inspiriert hat.

Deine neue EP «Fleur fanée» dreht sich um die Lebensdauer eines Menschen. Wie kommt ein junger Mensch zu so einem Thema?

«Fleur fanée», also «verwelkte Blume», steht sinnbildlich für die Lebensdauer eines Menschen. Wir sind alle mal jung und energiegeladen. Das schätze ich täglich an den Kindern in der Kita. Aber Jugend und Energie sind vergänglich. Irgendwann gleichen wir einer verwelkten Blume: schön, aber zerbrechlich und mit weniger Antrieb.

In deinem Song «Souvenir» singst du darüber, dass Erinnerungen nach dem Tod lebendig bleiben können. Was denkst du, geschieht nach dem Tod?

Ich habe mir noch nicht sehr viele Gedanken darüber gemacht, weil der Tod ein trauriges Thema ist. Ich würde mir jedoch wünschen, dass etwas mit der Seele nach dem Tod passiert und sie irgendwo weiterlebt, sei es in einem anderen Menschen, einem Stern oder einer Blume.

Apropos Lebensdauer: Was ist das perfekte Alter?

Mitte 30. Ich bin zwar noch nicht so alt, aber ich denke, in den Jahren davor – zum Beispiel als Teenager – ist man noch in der Findungsphase. Ich gehe aber davon aus, dass man nach 30 selbstbewusster ist und sich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen lässt. Zumindest hoffe ich es!

Was bedeutet es dir, zu singen?

Sehr viel. Es erlaubt mir, mit Menschen in Kontakt zu treten, die sich in meinen Liedern wiederfinden.

Am 16. Februar erscheint die neue EP «Fleur fanée» von Lily Claire, welche sie dann musikalisch am 23. Februar zusammen mit ihrer Band in der Waxy Bar, Zürich vorstellt.

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