Gezielte Briefaktion soll Verkehrsberuhigung verhindern

gezielte briefaktion soll verkehrsberuhigung verhindern

Die Gartenstadt Neu-Tempelhof hat mit jeder Menge Durchgangsverkehr zu tun. Vor allem die Manfred-von-Richthofen-Straße sowie die Boelckestraße sind oft sehr voll.

Die einen wünschen sich seit Jahren mehr Schutz vor den täglichen Verkehrsströmen durch die Gartenstadt Neu-Tempelhof. Die anderen versuchen nun gegen die Pläne zur Verkehrsberuhigung vorzugehen. In einer gezielten Brief-Aktion haben sich Anwohner aus der Gartenstadt an Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) gewendet. Unter anderem den Radweg in der Boelckestraße wollen sie verhindern.

Im Fokus steht der Erhalt der Parkplätze

Britta Elm, Sprecherin der Senatsverkehrsverwaltung, bestätigte den Eingang solcher Briefe. „Alle mit der Intension, die verkehrlichen Angebote für den Auto- und Parkverkehr in der Gartenstadt zu erhalten“, so Elm. Die geplanten Maßnahmen des Bezirkes zur Verkehrsberuhigung und zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs des Tempelhofer Dammes würden massiv infrage gestellt. „Auch der Erhalt der Parkplätze stand im starken Fokus.“

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Konkret werde der derzeit laufende Umbau der Boelckestraße beklagt, der mit der Reduzierung auf eine Fahrspur je Richtung zugunsten eines separaten Radweges einhergeht. Ein weiterer Kritikpunkt: Die deshalb wegfallenden Parkplätze. Auch vorgesehene Einbahnstraßenregelungen lehnen die Anwohner in ihren Briefen ab.

Anwohner fordern seit Jahren Verbesserungen für die Gartenstadt

Seit Jahren gibt es in der Gartenstadt Neu-Tempelhof Initiativen aus der Anwohnerschaft, die sich mehr Sicherheit auf den Hauptverkehrsrouten, der Manfred-von-Richthofen-Straße und der Boelckestraße, wünschen. Aber auch zu Maßnahmen, der den Durchgangsverkehr vom Tempelhofer Damm aus dem Wohnviertel heraushält, ist der Bezirk Tempelhof-Schöneberg aufgefordert.

Über Jahre wurden verschiedene Veranstaltungen organisiert und die Anregungen der Teilnehmer in die Planungen eingebaut. In diesem Jahr zeichneten sich konkrete weitere Maßnahmen ab, die man neben dem Radweg in der Boelckestraße ergreifen will. Dazu gehört, das vorhandene Einbahnstraßensystem im Osten der Gartenstadt zu optimieren und im Süden des Viertels mit Pollern zu arbeiten, damit es nicht länger als Umfahrungsroute wahrgenommen wird. Die genauen Pläne des Bezirks lesen Sie hier.

Planungen sollen überprüft werden

Die Senatsverkehrsverwaltung hat nun auf Nachfrage angekündigt, die Planungen des Bezirks überprüfen zu wollen. „Dazu soll es demnächst zwischen der Fachebene und der Hausleitung eine Verständigung geben“, so Sprecherin Britta Elm. Ob das auch bedeutet, dass der derzeitige Bau des Radweges in der Boelckestraße oder Planungen gestoppt werden, ist nicht bekannt. „Inwiefern die oben angesprochenen Bürgerproteste eine Auswirkung auf das derzeit geplante Verkehrskonzept haben werden, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch aus.“

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Man möchte Parallelen ziehen zu den von Senatorin Schreiner abgesagten Radwegen. Doch die Lage ist hier ein wenig anders. Tempelhof-Schönebergs Verkehrsstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne) bleibt mit Blick auf die Ankündigung der Senatsverkehrsverwaltung gelassen. Die Landesebene habe keinen Einfluss auf die Pläne des Bezirks.

Ellenbeck: Landesebene hat keinen Einfluss auf Pläne des Bezirks

„Die bezirklichen Maßnahmen betreffen das Nebenstraßennetz, wo die alleinige Zuständigkeit des Bezirkes gegeben ist“, so Ellenbeck. „Daher kann die Senatsverwaltung zwar gerne unsere Maßnahmen prüfen, die Entscheidung darüber liegt aber alleine im Bezirk.“

Ellenbeck verteidigte zudem die geplanten Maßnahmen, an denen seit Jahren auf Anregung und unter wiederholter Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner gearbeitet wird. „Das Verkehrskonzept Gartenstadt ist mit breiter Anwohner_innenbeteiligung entstanden und durch mehrere BVV-Beschlüsse angeregt worden“, so die Stadträtin. Die entwickelten Maßnahmen dienten der Verkehrssicherheit und der Verkehrsberuhigung in einem Quartier, „das stark von Ausweichverkehren belastet ist“.

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