Wie lange Sie Ihren Krankenschein aufbewahren sollten

Düsseldorf. Für Arbeitgeber und Versicherte ist die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ein wichtiges Dokument. Doch wie lange muss man den Krankenschein eigentlich aufbewahren?

Krankmeldung einreichen und wegwerfen, das ist keine gute Idee. Wer länger als sechs Wochen krank ist, sollte den Krankenschein sogar bis zu fünf Jahre aufbewahren.

Sofern es im Arbeitsvertrag nicht anders geregelt ist, müssen Arbeitnehmer ihrem Arbeitgeber nach gesetzlicher Regelung spätestens am vierten Krankheitstag ein ärztliches Attest vorlegen. Was allerdings viele nicht wissen, ist, dass sie das Dokument auch nach der Vorlage noch aufbewahren sollten.

Zwar gibt es keine gesetzlich festgelegte Aufbewahrungsfrist, doch bei der Arbeitsunfähigkeit mit Entgeltauszahlung verjährt der Erstattungsanspruch erst vier Jahre nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem der Erstattungsanspruch entstanden ist. Wer länger als sechs Wochen erkrankt ist, bezieht seine Lohnfortzahlung ab dem 43. Krankheitstag von der gesetzlichen Krankenversicherung, auch Krankengeld genannt. So lange wie dieser Ersatzanspruch geltend gemacht werden kann, sollte die entsprechende Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) aufbewahrt werden. Empfohlen wird daher, die AU etwa fünf Jahre aufzubewahren.

Wer weniger als sechs Wochen krank war, kann seine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) nach einem Jahr wegwerfen. Das gilt im Übrigen auch für die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) der Beschäftigten, deren Abfrage bei den Krankenkassen seit dem 1. Januar 2023 für Arbeitgeber verpflichtend ist. Sie darüber hinaus noch aufzubewahren, ist natürlich möglich, aber nicht notwendig. Wer vom Arzt krankgeschrieben ist, aber keine Lohnfortzahlung erhält, kann seine AU bereits nach sechs Wochen entsorgen, da in diesem Fall keine Streitigkeiten über die Lohnzahlung entfacht werden können, die in der Regel den Ausgangspunkt für Auseinandersetzungen bilden.

Wer kein großer Freund des Aufbewahrens ist, kann seine AU einscannen und digital ablegen. Dies ist als Absicherung ohnehin empfehlenswert, auch wenn man das Original zusätzlich in seinen Papieren sammelt.