Das passiert, wenn Trump oder Biden doch nicht antreten

Wegen des Alters und der scheinbar angegriffenen geistigen Gesundheit der US-Präsidenten zweifeln viele Wähler an, ob es Biden und Trump bis zu den Wahlen schaffen.

Vor den US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2024 gibt vor allem ein Thema immer wieder zu reden: das hohe Alter der Spitzenkandidaten Donald Trump (77 Jahre) und Joe Biden (81 Jahre). Zuletzt war der amtierende Präsident durch mehrere Verwechslungen peinlich aufgefallen und auch Trump schien teils nicht bei der Sache zu sein.

Während Donald Trumps Weg zur zweiten Präsidentschaft noch gerichtlich gestoppt werden könnte, rechnen Experten nicht damit, dass der ehemalige US-Präsident wegen seiner mutmasslichen Beteiligung am Capitol-Sturm von der Wahl ausgeschlossen wird.

Doch bis zu den Wahlen im März könnte noch viel passieren: Sei es ein freiwilliger Rückzug eines Kandidaten, ein gesundheitsbedingter Ausfall oder gar ein Todesfall. Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt ein Kandidat aussteigen würde, wären die Auswirkungen sehr unterschiedlich:

Von jetzt bis März

Wenn Trump ausscheidet, hätten die Republikaner laut ABC News starke Alternativen wie Ron DeSantis und Nikki Haley. Bei einem Ausscheiden Bidens würden die Demokraten aufgrund der begrenzten Alternativen bei den Vorwahlen vor Herausforderungen stehen. Neue Kandidaten der Demokraten könnten Schwierigkeiten haben, Delegierte zu gewinnen, was einen umstrittenen Parteitag wahrscheinlich macht.

Von März bis Juni

Wenn sich ein Spitzenkandidat in diesem Zeitraum zurückzieht, wird es fast unmöglich, die Nominierung an der Wahlurne zu gewinnen. Die Delegierten werden entscheidend: Da sich die meisten zu diesem Zeitpunkt schon für einen Kandidaten ausgesprochen haben, aber weiterhin Vorwahlen abgehalten werden, wäre die einzige Möglichkeit für einen Sprengkandidaten, so viele der übrigen Delegierten für sich zu gewinnen. Dies ist aber mathematisch mittlerweile fast unmöglich.

Von Juni bis zu den Kongressen

Mit dem Rückzug nach den Vorwahlen werden die nationalen Kongresse im Juli (Republikaner) und August (Demokraten) entscheidend. Die Kandidaten müssen auf dem Parteitag die Unterstützung der Delegierten gewinnen, bei einem umstrittenen Parteitag könnte es auch zu mehreren Wahlgängen kommen.

Von den Kongressen zum Druck der Stimmzettel

Das Democratic und das Republican National Comittee haben unterschiedliche Verfahren für die Besetzung eines freien Sitzes, wenn eigentlich schon fix ein Kandidat nominiert wurde.

Während die Demokraten in einem solchen Fall eine Abstimmung abhalten würden, sieht die Regelung des Republikaner-Gremiums vor, dass der Parteitag erneut einberufen oder die Stimmen der Ausschussmitglieder genutzt werden.

Vom Druck der Stimmzettel bis zum Wahltag

Wenn ein Kandidat zurücktritt, während die Wahlzettel mit seinem Namen schon gedruckt sind, bleibt der inaktive Kandidat auf dem Stimmzettel. Wenn Wähler die Person trotzdem wählen, erhält der von der Partei ausgewählte Ersatzkandidat die Stimmen.

Vom Wahltag bis 17. Dezember

Stirbt ein gewählter Präsident zwischen dem Wahltag und der Abstimmung im Wahlmännerkollegium, können diese vom amtierenden Präsidenten ernannten Wahlleute den Präsidenten wählen. Bislang ist das aber nur Theorie: Laut dem Nationalarchiv gibt es kein vorgeschriebenes Verfahren für den Fall, dass der gewählte Präsident vor dem Entscheid im Electoral College ausscheidet.

17. Dezember bis 20. Januar 2025

Wenn der gewählte Präsident vor der Amtseinführung stirbt oder arbeitsunfähig wird, wird der gewählte Vizepräsident gemäss dem 20. Verfassungszusatz vereidigt.