Toyota: Chef von Tochter Daihatsu tritt nach Betrugsskandal zurück

Soichiro Okudaira, der langjährige Chef der Toyota-Tochter Daihatsu, tritt zurück. Unter seiner Führung hatte der Autobauer jahrelang Sicherheitstests manipuliert. Sein Nachfolger steht bereits fest.

toyota: chef von tochter daihatsu tritt nach betrugsskandal zurück

Bei der von einem Sicherheitsskandal gebeutelten Toyota-Kleinwagensparte Daihatsu tritt die Führungsspitze zurück. Lateinamerika-Chef Masahiro Inoue werde Soichiro Okudaira (67) am 1. März als Chef von Daihatsu ersetzen, teilte der Konzern am Dienstag mit. Okudaira war fast 40 Jahre bei dem Autobauer tätig und seit 2017 an dessen Spitze.

Auch Chairman Sunao Matsubayashi (69) werde zurücktreten. Seinen Posten will Daihatsu aber nicht neu besetzen.

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Wegen Unregelmäßigkeiten bei Sicherheitschecks hatte das Unternehmen die Produktion in Japan im Dezember zunächst ausgesetzt und die Auslieferung aller Fahrzeugmodelle gestoppt. Ein unabhängiges Gremium hatte Ermittlungen gegen Daihatsu eingeleitet, nachdem im April bekanntgeworden war, dass es bei 88.000 Kleinwagen manipulierte Seitenaufprall-Sicherheitstests gegeben hat. Dahaitsu räumte damals ein, bei einigen Modellen die Ergebnisse von Unfalltests manipuliert zu haben. Grund für den Betrug soll vor allem ein “extremer Zeitdruck” bei der Entwicklung von Modellen gewesen sein.

Die Probleme bei Daihatsu kamen ans Licht, nachdem ein Whistleblower den Betrug gemeldet hatte. Bei einer Überprüfung durch Dritte wurden jahrzehntelange Verstöße festgestellt, wie z. B. die Durchführung von Tests auf nur einer Seite eines Fahrzeugs, obwohl beide Seiten geprüft werden mussten. Von den 64 betroffenen Modellen laufen die meisten unter der Marke Toyota.

Für den Produktionsausfall werde der Autobauer die Zulieferer auf niedrigerer Ebene entschädigen, teilte Daihatsu Ende Dezember mit. Das Unternehmen hielt sich verschiedene Optionen offen, um die Kosten des Produktionsstopps und andere Folgen des Skandals zu bewältigen, einschließlich möglicher Bankkredite. Der Autobauer führe bereits Gespräche mit Finanzinstituten. Toyota kündigte an, seine hundertprozentige Tochter voll zu unterstützen, auch mit Krediten, die bereits für die Entschädigung von Händlern und Zulieferern zur Verfügung stünden.

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