Haltestelle ist jetzt behindertengerechter – aber zu steil

Seit einigen Wochen halten Trams an der erneuerten Haltestelle Feldbergstrasse. Doch wegen des starken Gefälles muss das Trottoir bald wieder aufgerissen werden.

Die Kante der Haltestelle ist derzeit durchgängig 25 Zentimeter hoch – ein Fehler.

Nach der Baustelle ist vor der Baustelle: Wegen eines Pfuschs bei der Erneuerung der Tramhaltestelle Feldbergstrasse muss das unlängst vollendete Werk noch einmal aufgerissen werden. Dies berichtet das Newsportal «Onlinereports» am Donnerstag. Es handelt sich um die Haltestelle in Richtung Dreirosenbrücke.

Die vom Kanton beauftragte Baufirma hat sich nicht an die sogenannte Kissenlösung gehalten. Damit ist gemeint, dass ein Bereich – und nur ein Bereich – der Haltestelle erhöht gebaut wird, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität den Ein- und Ausstieg zu erleichtern. Das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) will damit dem Behindertengesetz nachkommen, das einen hindernisfreien Zugang zum ÖV vorsieht.

Dieser Punkt wurde quasi übererfüllt. Denn statt einer Kissenlösung hat die Haltestelle eine erhöhte Kante von 25 Zentimetern über die gesamte Länge hinweg erhalten. Mit der Folge, dass das Trottoir streckenweise ein starkes Gefälle zwischen der Kante und der Häuserfassade aufweist.

Das Gefälle des Trottoirs ist streckenweise zu gross, haben die Behörden festgestellt.

Das Gefälle sei so weder vorgesehen noch hinnehmbar, sagt eine BVD-Sprecherin zu «Onlinereports». Deshalb werde das Trottoir nochmals aufgerissen und die Tramhaltestelle nochmals temporär versetzt.

Die Bauarbeiten würden wohl eine oder zwei Wochen in Anspruch nehmen und sollen bis spätestens Ende Juli erfolgen. Wann genau, ist noch unklar. Ein Geschäftstreibender äussert sich im Bericht des Onlineportals genervt über die schier nicht enden wollenden Bauarbeiten.

Von 25 auf 16 Zentimeter

Verantwortlich für den Pfusch ist eine vom BVD beauftragte Baufirma, deren Name nicht genannt wird. Sie müsse aber die Kosten für die Korrektur tragen, versichern die Behörden. Die Haltestellenkante soll dereinst im vorderen Bereich eine Höhe von 25 Zentimetern aufweisen, im hinteren hingegen nur 16 Zentimeter. Damit wird laut BVD auch das Problem des zu starken Gefälles behoben.

«Grundsätzlich gibt uns das Behindertengleichstellungsgesetz vor, dass Tramhaltestellen auf der ganzen Länge mit einer hohen Kante gebaut werden», lässt BVD-Sprecher Daniel Hofer auf Anfrage wissen.

Je nach Ort gebe es aber Gründe, die dies verhinderten. Zum Beispiel, wenn die Haltestelle in einer Kurve oder im Bereich von Garagen- oder Hofzufahrten liege. Dann prüfe man unter anderem die Verlegung der Haltestelle, «was aber nicht immer machbar oder sinnvoll ist». Deshalb könne es zu den Kissenlösungen kommen.

Eine solche wurde als temporäre Massnahme am Basler Aeschenplatz bereits gewählt, nämlich bei der Haltstelle der Linie 3 in Richtung Birsfelden. Weitere «Kissen» sind bei den Haltestellen Feldbergstrasse und Bläsiring auf jeweils einer Strassenseite vorgesehen. Der Umbau der beiden Bereiche ist Teil der umfassenden Erneuerung der Klybeckstrasse, die noch voraussichtlich bis nächsten Sommer andauert.

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