ZDF-Moderator Drotschmann: Was MrWissen2go über Fake News weiß

zdf-moderator drotschmann: was mrwissen2go über fake news weiß

In der neuen Version von „MrWissen2Go“ über Imperialismus erscheint der Moderator Mirko Drotschmann vor neutralem Hintergrund.

Die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) hatte am vergangenen Sonntag einen echten Knaller im Programm. „ZDF-Moderator Drotschmann über den Kampf gegen ,Fake News‘“ hieß es da. Im Kampf gegen besagte „Fake News“ im Netz sei es wichtig, an Schulen Medienunterricht zu haben, lasen wir.

„Denn mit nichts“ beschäftigten sich „junge Menschen in ihrer Freizeit so viel wie mit dem Internet. In so einem Fach“, meinte Mirko Drotschmann, „könnte man viel zusammenfassen. Zum Beispiel: Wie kann man eine falsche von einer seriösen Meldung unterscheiden? Wie gehe ich mit meinen persönlichen Daten um? Oder was hat es mit Künstlicher Intelligenz auf sich?“

Ein Mann vom Fach

Das halten wir für eine sehr gute Idee, und wir haben auch schon einen Vorschlag für das erste Curriculum: die Bildungsfakes von „MrWissen2go“, dessen bei Youtube laufende Videos das ZDF für das Geschichtsabitur 2024 anpreist. Wobei hinzuzufügen ist, dass es sich bei „MrWissen2go“ um – besagten Mirko Drotschmann handelt.

Der Mann ist also vom Fach. Er weiß, wovon er redet. Zwei seiner Videos hat die F.A.Z. einer näheren Prüfung unterzogen, und dabei sind wir auf zahlreiche Ungereimtheiten gestoßen: vermeintlicher Einsatz von Giftgas der deutschen Besatzungstruppe im damaligen Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia; Bilder, die Geschehnisse aus dem Kongo, Nigeria und von den Westindischen Inseln zeigten und nicht zugeordnet wurden. Beim Hambacher Fest war es dasselbe Schema: Zur Bebilderung erschien eine Zeichnung vom Wartburgfest und allerhand anderes aus dem 19. Jahrhundert.

Das sind keine Schönheitsfehler

Das sind keine Schönheitsfehler, das hat – mindestens schlampige – Methode, ist jahrelang niemandem aufgefallen, wird auf Anfrage erst weggeredet, dann intransparent korrigiert und eignet sich mit Blick aufs Abitur nur als Negativbeispiel.

Wie sagt Mirko Drotsch­mann bei der Katholischen Nachrichtenagentur, welche die Kritik an dem Video zur Kolonialzeit und den Deutschen, die Wochen zurückreicht, offenbar nicht mitbekommen hat? „Man sollte misstrauisch und kritisch sein. Man sollte Dinge hinterfragen, insbesondere dann, wenn etwas zu schön oder zu grausam klingt, um wahr zu sein. Wenn mit besonders viel Emotion gearbeitet wird. Wenn offensichtlich Meinung und objektive Darstellung vermischt werden. Wenn die Sprache effekthascherisch ist. Oder wenn keine oder nur eine Quelle angegeben wird.“

Die Handreichung ist klasse. Wir behalten sie im Hinterkopf und schauen uns weiter an, wie das ZDF seinem Bildungsauftrag mit „MrWissen2go“ nachkommt.

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