Dividende: Rekord-Dividenden von 62,5 Milliarden Euro

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Dax-Kurve: Hohe Dividenden sichern hohe Renditen für die Anleger data-portal-copyright=

Noch nie haben die Konzerne in den deutschen Indizes so hohe Dividenden ausgeschüttet wie in diesem Jahr. Das zeigen Berechnungen, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegen.

Die 160 in Dax, MDax und SDax gelisteten deutschen Aktiengesellschaften werden dieses Jahr 62,5 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten. Das sind 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr – und der dritte Dividendenhöchststand in Folge.

Das zeigen Berechnungen des isf Institute for Strategic Finance der FOM Hochschule in Zusammenarbeit mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), die dem Handelsblatt vorab vorliegen. Der größte Teil entfällt mit 52,3 Milliarden Euro auf den deutschen Leitindex Dax. Auch das ist ein Höchststand.

24 Dax-Unternehmen zahlen mehr als im Vorjahr, nur fünf senken ihre Ausschüttung. Mit insgesamt 5,49 Milliarden Euro schüttet der Autobauer Mercedes am meisten aus, dicht gefolgt vom Versicherer Allianz mit 5,4 Milliarden Euro.

Bei den kleineren und mittleren Firmen hebt derweil nicht einmal die Hälfte die Ausschüttung an. Jedes fünfte Unternehmen aus dem Nebenwerteindex MDax und dem Kleinstwerteindex SDax lässt die Aktionäre leer ausgehen.

DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler sagt dazu: „Hier sehen wir schon merklich gesamtwirtschaftliche Bremsspuren bei den Unternehmen, die weniger global aufgestellt sind und daher die Probleme hierzulande oder in Europa nicht kompensieren können.“ Kürzungen gibt es unter anderem bei Wacker Chemie, Hella, Sixt oder Baywa.

Elf AGs aus Dax, MDax und SDax heben Dividenden seit mindestens zehn Jahren an

Elf Aktiengesellschaften kommen auf eine Erfolgsbilanz von mindestens zehn Anhebungen in Serie. Kein Unternehmen in Deutschland schafft es, seit 25 und mehr Jahren die Ausschüttungen anzuheben.

Solche Konzerne gelten international als „Dividenden-Aristokraten“. Sie genießen vor allem bei großen Fonds, Pensionsgesellschaften, aber auch Kleinanlegern große Aufmerksamkeit, weil sich mit den regelmäßigen Zahlungen gut fürs Alter oder das Studium der Kinder sparen lässt.

Europäische Beispiele für solche Aristokraten sind die Pharmakonzerne Novartis und Sanofi, der Nahrungsmittelhersteller Nestlé oder der Industriegase-Spezialist Linde-Praxair.

In den USA gibt es Dutzende Konzerne, die sogar seit mehr als 50 Jahren ihre Ausschüttungen Jahr für Jahr anheben. Dazu zählen 3M, Altria, Coca-Cola und Johnson & Johnson, aber auch weniger bekannte Konzerne wie Cincinnati Financial, Dover Corporation oder Hormel Foods.

Mit 22 Anhebungen in ununterbrochener Folge steht in Deutschland der familiengeführte Weltmarktführer für Schmierstoffe an der Spitze, Fuchs. Bemerkenswert ist, dass die Dividende bei dem MDax-Konzern durchschnittlich um 13,2 Prozent stieg – Jahr für Jahr wohlgemerkt.

Deutschlands früherer Aristokrat, der Dax-Konzern Fresenius, hatte im Vorjahr die Ausschüttung nur konstant gehalten und in diesem Jahr sogar ganz gestrichen. Grund dafür waren staatliche Energiebeihilfen. Diese hatte der Gesundheitskonzern nur erhalten, wenn der Gesundheitskonzern seine Ausschüttung streicht.

Im Dax ragen SAP, Brenntag und Symrise mit 14 ununterbrochenen Dividendenanhebungen heraus. Dabei erreicht SAP mit einem jährlichen Dividendenwachstum von 11,2 Prozent den besten Wert.

SAP ist gemeinsam mit Munich Re, Beiersdorf und Henkel in einer weiteren Kategorie im Dax Spitze: Diese vier Konzerne haben in den vergangenen 25 Jahren ihre Ausschüttung nie gesenkt.

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