Feierlicher Appell: Füssener Soldaten werden zu „Löwen“

Die beiden Füssener Bataillone gehören seit Dienstag offiziell zur 10. Panzerdivision

Feierlicher Appell: Füssener Soldaten werden zu „Löwen“

feierlicher appell: füssener soldaten werden zu „löwen“

Unterstellungsappell in der Allgäu-Kaserne in Füssen im Allgäu

Die beiden Füssener Bataillone unterstehen jetzt auch offiziell der 10. Panzerdivision: Am Dienstag fand in der Allgäu-Kaserne der Unterstellungsappell statt.

Füssen – Damit gehören die Füssener seit dem 1. April zur Speerspitze der Landes- und Bündnisverteidigung. Mit der Verleihung der neuen Fahnenbänder erfolgte gleichzeitig der nächste Schritt der Umstrukturierung zur „Division 25“. Bis kommendes Jahr soll der Verband einsatzbereit sein für Verpflichtungen gegenüber der NATO.

Mit dem staufischen Löwen auf ihrem Verbandsabzeichen wird die 10. Panzerdivision auch die „Löwendivision“ genannt. Die Division ist ein Großverband des Deutschen Heeres und besteht aus mehreren Brigaden. Sie trägt nun auch den Titel „Division 25“. Entstehen soll eine über 20.000 Mann starke, kriegstüchtige Division für mögliche Einsätze an der NATO-Ostflanke bereitzustehen, um dort das Bündnis und Deutschland zu verteidigen.

Ergänzt durch ein Aufklärungs-, ein Pionier- und ein Versorgungsbatallion erhält die 10. Panzerdivision drei neue Divisionstruppen und damit entscheidende Fähigkeiten, um im Gefecht selbstständig agieren zu können. Zeitgleich wird der Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“ ein neues Panzerpionierbataillon unterstellt. Die „Zwölfer“ gehören zu den Brigaden der „Löwendivision“ und verfügen über die neuste Version des Kampfpanzers „Leopard 2“ sowie des Schützenpanzers „Puma“. Damit sind die Soldaten in der Lage, hochintensive Gefechte zu führen.

Die Bundeswehr leiste einen wesentlichen Beitrag im Bündnis, so Divisionskommandeur Generalmajor Ruprecht von Butler. Ziel sei, die Sicherheit Deutschlands und der Bündnispartner zu gewährleisten. Die neuen Strukturen der Bundeswehr wurden aus diesem Grund festgelegt. „Die Division ist dabei nicht nur ein Überbegriff für mehrere Brigaden. Ihre Rolle ist zukünftig die erste, die den Kampf im unmittelbaren Gefecht führt. Im unmittelbaren Raum und seiner Tiefe gleichzeitig.“

Das Lagebild, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, erstellt künftig das Aufklärungsbataillon 10 aus Füssen (vormals Gebirgsaufklärungsbataillon 230). Es trägt zur Zielaufklärung und somit maßgeblich zum Erfolg eines Gefechts bei. Das Panzerpionierbataillon 4 „muss Fähigkeiten zur Verfügung stellen, die andere Brigaden nicht haben“. Das Versorgungsbataillon 8 aus Füssen (vormals Gebirgsversorgungsbataillon 8) soll künftig die Divisionstruppen versorgen können. Nur durch die Zusammenarbeit werde aus einzelnen Truppenteilen eine schlagkräftige Division, so von Butler. Viel Arbeit liege noch vor den Frauen und Männern. Er wisse jedoch: „Auf uns kann man sich verlassen.“

Zahlreiche Ehrengäste bei feierlichem Unterstellungsappell

Bevor Generalmajor von Butler seine Worte an die rund 700 Soldatinnen und Soldaten richtete, begrüßte er die geladenen Gäste. Dazu zählten die Paten- und Garnisons-Bürgermeister. Neben Füssens Bürgermeister Maximilian Eichstetter waren Pirmin Joas, Gemeindeoberhaupt von Nesselwang (beide CSU) und Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf (SPD) aus Ingolstadt auf der Tribüne. Alle Anwesenden gemeinsam würden nun mittendrin stehen, in der Zeitenwende, sprach der Generalmajor. „Wir alle wissen, was uns heute hier zusammenführt. Es ist die Konsequenz der Rückkehr eines groß angelegten Landkrieges um Machtfragen und territorialen Einfluss in Europa.“

General: „Russland darf Krieg nicht gewinnen!“

„Um es nochmals deutlich und hart zu sagen: Die ukrainischen Soldaten kämpfen am Ende auch für unsere Freiheit. Russland darf diesen Krieg nicht einfach so gewinnen.“ Das würde suggerieren, dass ein großflächiger Angriff eines Staates auf einen Nachbarn am Ende noch Erfolg haben könnte, sprach auch der Kommandeur der 10. Panzerdivision die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ausgerufene „Zeitenwende“ an. „Das würde doch den Appetit auf imperialistisches Verhalten, würde unterschiedsloses Morden von Zivilisten, Vergewaltigung, Plünderung und Diebstahl, ja, das würde dem allen den Weg öffnen. So etwas können wir alle nicht wollen. Ein derart unmenschliches Verhalten muss scheitern.“

Die angetretenen Soldatinnen und Soldaten hätten die klare Verpflichtung zum Erhalt von Frieden, Freiheit und Demokratie in Europa. Deshalb gelte es die Ukraine unverändert darin zu unterstützen sich zur Wehr zu setzen. „Das betrifft uns dann auch unmittelbar in der 10. Panzerdivision.“

Im Beisein des Kommandeurs der neuen Divisionstruppen, Brigadegeneral Michael Podzus, und des Kommandeurs der Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“, Oberst Axel Hardt, verlieh der Generalmajor die neuen Fahnenbänder an die Bataillone und unterstellte sie somit den vorgenannten Kommandeuren. Diese Bänder sollen sichtbar machen, „dass wir als Familie ‚Division 25‘ jetzt zusammengehören“, sagte von Butler feierlich und wünschte für alle „vor uns liegenden Aufgaben stets das notwendige Fortune und Gottes Segen“.

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