Für Riedbahn-Sanierung fehlen noch mehr als 100 Busfahrer

für riedbahn-sanierung fehlen noch mehr als 100 busfahrer

Die Riedbahn soll ab Mitte Juli für fünf Monate gesperrt und komplett saniert werden.

Für die monatelange Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim ist die Deutsche Bahn noch auf der Suche nach mehr als 100 Busfahrern. «Wir wollen alle Fahrer für den Schienenersatzverkehr selbst rekrutieren. Aktuell liegen wir bei einer Quote von 60 Prozent», sagte Evelyn Palla, im Bahnvorstand für den Regionalverkehr zuständig. Ein großer weiterer Teil an Einstellungen sei «in der Anbahnung». Die Bahn braucht für die Riedbahn-Sanierung nach eigenen Angaben 400 Busfahrerinnen und -fahrer plus Reserve. Rekrutiert werde auch im Ausland, vor allem in Rumänien, Spanien und Kroatien.

Die Riedbahn soll ab Mitte Juli für fünf Monate gesperrt und komplett saniert werden. Der Fern- und Güterverkehr wird über andere Strecken umgeleitet. Für den Regionalverkehr ist Schienenersatzverkehr mit Bussen geplant. Nach Bahnangaben sind entlang der Riedbahn täglich rund 16.000 Fahrgäste in Regionalzügen unterwegs.

Im Januar gab es eine mehrwöchige Generalprobe: An einzelnen Tagen wurden in dieser Zeit bis zu 16.000 Fahrgäste mit Bussen zu ihren Zielen gebracht. Oft waren aber auch nur wenige Fahrgäste im Ersatzverkehr unterwegs. Palla betonte, dass der Testzeitraum wegen Ferientagen, Lokführerstreiks und Tagen mit Glatteis nicht repräsentativ für die anstehende Generalsanierung sein dürfte.

Zu Beginn der Generalprobe verfuhren sich einzelne Busfahrer im Ersatzverkehr. Palla gestand ein, dass die Schulungszeit knapp bemessen gewesen sei. Für die Generalsanierung werde man diese Lehre berücksichtigen.

Viermal so viel bauen

«Wir haben es bei dieser Generalprobe geschafft, 400 Prozent mehr Bauvolumen ans Gleis zu bringen als bei konventioneller Bauweise», sagte Infrastrukturvorstand Berthold Huber. Konventionelle Bauweise meint beispielsweise Bauarbeiten bei eingleisiger Sperrung, also im laufenden Betrieb.

Mit Generalsanierungen sollen Dutzende Strecken in Deutschland auf den neusten Stand gebracht werden. Die Riedbahn macht den Anfang. 2025 folgt die Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Die Bahn nimmt dabei monatelange Vollsperrungen in Kauf und erhofft sich anschließend mindestens fünf Jahre Baufreiheit.

Die Generalprobe auf der Riedbahn dauerte eine Woche länger als geplant. Als Gründe nannte Huber die Streiks und dadurch beeinträchtigte Logistik, ein Wintereinbruch mit Glatteis und unerwartete Verzögerungen bei der Wiederinbetriebnahme der Leit- und Sicherungstechnik.

Für die Generalsanierung zeigte er sich optimistisch. Sie soll bis zum großen Fahrplanwechsel Mitte Dezember abgeschlossen sein. Es gebe einen mehrwöchigen Puffer, der für die Inbetriebnahme der neuen Technik reserviert sei, sagte Huber. Bei der Generalsanierung soll die gesamte Leit- und Sicherungstechnik gegen digitale Systeme ausgetauscht werden.

Bahn: zufriedene Kunden

Die Generalprobe im Januar wurde von einer Kundenumfrage begleitet. Nach Bahnangaben nahmen viele Fahrgäste im Fernverkehr kaum wahr, dass die Züge eine Umleitung fuhren. Die Fahrgäste im Regionalverkehr seien zu 80 Prozent mit dem Ersatzverkehr zufrieden gewesen. Die Verantwortlichen zeigten sich entsprechend zuversichtlich, dass der Bahn aufgrund der langen Bauzeit mit Vollsperrung keine Fahrgäste verloren gehen.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World