Bundeswehr zum ersten Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen gestartet

Die Lage der Menschen in Gaza ist verzweifelt. Nun ist das erste C130-Transportflugzeug der Bundeswehr von Jordanien aus abgehoben, um Lebensmittel über Dschabalia abzuwerfen.

bundeswehr zum ersten abwurf von hilfsgütern über dem gazastreifen gestartet

Bundeswehr zum ersten Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen gestartet

Die Bundeswehr hat den Einsatz zum Abwurf von dringend benötigten Hilfsgütern über den Gazastreifen gestartet. Nach SPIEGEL-Informationen ist ein C130-Transportflugzeug um kurz vor zehn Uhr deutscher Zeit von einer Militärbasis in der Nähe der jordanischen Hauptstadt Amman zu gestartet, um erste Paletten mit insgesamt vier Tonnen Lebensmitteln über Dschabalia im Norden des Gazastreifens abzuwerfen.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war – und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Die Hilfsgüter stellt das World Food Program (WFB) bereit, sie werden vom Auswärtigen Amt (AA) bezahlt. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte den Abwurf am Mittwoch genehmigt. Die Transportmaschinen vom Typ C130 machten sich vom französischen Évreux, wo sie stationiert sind, Richtung Jordanien auf den Weg, und kamen am Donnerstag an.

Enge Abstimmung mit Frankreich und Israel

Nach Militärangaben können die Transportflieger jeweils neun große Paletten mit Nahrungsmitteln und Medikamenten an Bord nehmen, diese sollen dann per Fallschirm über dem Gazastreifen abgeworfen werden. Die Luftwaffe hat sich über die Details für die Mission eng mit Frankreich abgestimmt, da der Nato-Partner bereits Erfahrungen mit solchen Flügen hat. Zudem wird die Aktion eng mit dem israelischen Militär koordiniert, da der Luftraum über Gaza von Israel kontrolliert wird.

Die Fracht soll nur abgeworfen werden, wenn absehbar keine Schäden am Boden zu erwarten sind. Hintergrund ist, dass es beim Öffnen eines Fallschirms immer ein gewisses Restrisiko gibt. Vor jedem Abwurf soll es eine Risikobewertung geben. Konkret geht es etwa um die Flughöhe, aus der der Abwurf erfolgt. Wenn sie höher ist, könnte die Bedrohung durch Beschuss mit kleinen Waffen reduziert werden.

Mit der Aktion beteiligt sich die Bundeswehr an der Luftbrücke für Gaza, die von Jordanien initiiert wurde. Auch andere Partner wie die USA oder Frankreich beteiligen sich bereits.

Die Lage der Menschen in dem Gebiet ist Hilfsorganisationen zufolge zunehmend verzweifelt. Nach Uno-Angaben droht eine Hungerkrise, wenn die Hilfslieferungen per Lastwagen nicht ausgeweitet werden. Im Gazastreifen leben rund 2,2 Millionen Menschen.

International wächst seit Wochen der Druck, dass Israel mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen ermöglicht. Die USA kündigten zudem an, einen provisorischen Hafen zu bauen, damit das Gebiet von Seeseite aus mit Nahrung und anderen Gütern versorgt werden kann. Da der Bau allerdings mehrere Wochen dauern wird, ist der Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft nach Einschätzung von Beobachtern dringend erforderlich.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World