Kommentar: Tuchel muss Stars gegen Köln schonen

kommentar: tuchel muss stars gegen köln schonen

Thomas Tuchel

Von Kevin Hildebrand

Auf Bayern-Trainer Thomas Tuchel wartet in den kommenden Tagen ein Drahtseilakt, bei dem der 50-Jährige gefühlt nur verlieren kann.

Kommenden Mittwoch steht das so wichtige Rückspiel in der Champions League zu Hause gegen den FC Arsenal an. Die einzig verbliebene Chance für die Münchner, in dieser Spielzeit doch noch einen Titel zu holen.

Doch zuvor wartet am Samstag der 1. FC Köln in der Allianz Arena. Ein möglicherweise verhängnisvolles Spiel.

Der FC steckt mitten im Abstiegskampf, ein Punkt fehlt auf Relegationsplatz 16, den aktuell Mainz innehat. Für die Bayern selbst geht es in der Bundesliga um (fast) nichts mehr, sofern der Rekordmeister in den sechs verbliebenen Partien nicht noch sechs Punkte auf Leipzig und Dortmund verliert.

Das würde bedeuten, dass die Qualifikation zur Champions League futsch ist. Ein Szenario, das möglich, aber trotz der Formschwäche der Münchner eher unwahrscheinlich ist, da die eben genannten Konkurrenten zur Zeit ebenfalls selten galaktischen Fußball spielen.

Aber zurück zum angesprochenen Drahtseilakt gegen Köln: Was tun in Sachen Aufstellung? Die Samstags-Partie ist im Vergleich zu dem Duell gegen Arsenal am Mittwoch belanglos.

Den FC Bayern plagen auch weiterhin Verletzungssorgen, Ausfälle wichtiger Stammkräfte wie etwa Harry Kane wären im Spiel gegen die Londoner nicht zu kompensieren. Den Stammkräften am Samstag eine Pause zu gönnen, wäre ein kluger Schachzug.

Auf der anderen Seite: Tritt Tuchel beispielsweise mit einer C-Elf gespickt mit Jugendspielern an – und geht das Spiel gegen Köln dann in die Hose – dürfte den Kölner Konkurrenten im Abstiegskampf schnell das Wort “Wettbewerbsverzerrung” auf der Zunge liegen. Was also tun?

Auf eine mögliche Rotation am Samstag angesprochen antwortete Tuchel bei einer Pressekonferenz am Freitag: “Schonung bräuchten wir nicht, zumindest nicht körperlich. Wir haben drei Tage dazwischen, das ist ein perfekter Rhythmus, um weiterzuspielen.”

Das könnte sich als Fehler herausstellen.

FC Bayern: Hohes Risiko in der Partie gegen Köln

Spieler, die kürzlich verletzt waren oder gerade erst wieder genesen sind, sollen gegen den FC spielen. Dazu zählen Manuel Neuer und Aleksandar Pavlovic. Letzterer solle zumindest “ein paar Minuten” bekommen, ein Einsatz von Leroy Sane gilt als fraglich, er spiele sowieso seit Wochen nur unter Schmerzen.

Der FC Bayern ist bereits die gesamte Saison über von Verletzungen geplagt, besonders Muskelverletzungen treten bei den Münchner Profis häufig auf.

Warum? Das weiß auch Tuchel nicht. Aber die medizinische Abteilung der Münchner scheint am Limit. Die Gefahr, nach zahlreichen Rückschlägen erneute oder weitere Verletzungen gegen Köln zu riskieren, ist einfach zu groß. Vor der Partie gegen Arsenal darf kein weiterer Spieler mehr ausfallen.

Ebenfalls prekär: Die Situation auf der Linksverteidigerposition für das Spiel gegen die Londoner. Stammkraft Alphonso Davies muss Mittwoch gelbgesperrt zusehen, als Alternative stünden Raphael Guerreio und Noussair Mazraoui bereit. Auf der Spieltags-PK kündete Tuchel schon an: “Wenn es irgendwie geht, werden wir beide gegen Köln spielen lassen.”

Ein viel zu hohes Risiko.

Gefahr in der Außenverteidigung

Ja, beide Akteure könnten vor dem Arsenal-Spiel gegen den FC wichtige Spielpraxis sammeln. Aber auch hier ist die Gefahr einer erneuten Verletzung erheblich. Guerrero fiel in der laufenden Spielzeit bereits 113 Tage aus, verpasste bereits 15 Spiele. Erst vor zwei Wochen litt er noch an einem Muskelfaserriss.

Bei Mazraoui sieht es ähnlich aus. Der Marokkaner fehlte dem Rekordmeister bereits 96 Tage. Auch er fiel schon Mitte März verletzt aus. Der Grund: Wie so oft ein Muskelfaserriss.

Die Gefahr, dass sich mindestens einer der beiden Außenverteidiger gegen Köln verletzt, ist also gar nicht mal gering. Gelinde gesagt. Und einen zusätzlichen Ausfall auf dieser Position könnten die Bayern kaum kompensieren.

Die weiteren Außenverteidiger im Kader, Sacha Boey und Bouna Sarr, sind nämlich ebenfalls nicht einsatzfähig.

Verletzungsbedingt.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World