Zu früh hat sie ihren Sohn verloren und dann eine Tochter geboren

zu früh hat sie ihren sohn verloren und dann eine tochter geboren

Zu früh hat sie ihren Sohn verloren und dann eine Tochter geboren

Sie erinnert sich genau: Man legte ihr die soeben geborene Tochter auf die Brust. Drei, vier, fünf, sechs Sekunden, für sie jedenfalls eine gefühlte Ewigkeit war es ganz still im Kreißsaal. Alle Bilder von ihrer traumatischen ersten Geburt waren sofort wieder da. Sie wollte schon weinen: „Doch da hat sie die Augen aufgemacht und losgebrüllt.“

Bemerkenswert ruhig und präzise erzählt die Juristin Monika Romaniewicz ihre persönliche Geschichte, ihr Drama als „Sternchenmama“. So werden Frauen genannt, die ihr Kind bereits vor oder während der Geburt verloren haben. Wir sitzen heute bei Kaffee und Keksen in ihrem Einfamilienhaus in einem kleinen Ort im Marchfeld. Ihr Baby schläft, friedlich.

Mehrere Tode gestorben

Ein Jahr und ein Monat liegen zwischen dem Tod von ihrem Alexander und der Geburt von Sophie. Alexander hatte mit seinen nicht einmal 500 Gramm Körpergewicht kaum Chance, am Leben zu bleiben. Der frühzeitige Sprung der Fruchtblase, in der bereits 16. Schwangerschaftswoche, wohl auch eine Lücke in der Notfallkette bei einem Urlaub auf einer kroatischen Adria-Insel, ließen die Lunge des Buben nicht weiter wachsen.

Der Kampf gegen die Gesetze der Natur, die Hilflosigkeit der Medizin, nicht zuletzt der rechtliche Rahmen: Monika Romaniewicz starb in ihrer ersten Schwangerschaft mit all den Hiobsbotschaften mehrere Tode. Es war die schlimmste Erfahrung ihres Lebens: „Viele Mütter würden in dieser Situation ihr Leben geben, wenn ihr Kind dafür nicht sterben müsste.“ In ihrem Fall haben ärztlich verordnete Tabletten die Schwangerschaft beendet. Sie erinnert sich genau: „Aufgrund der hohen Dosierung des Medikaments hatte auch ich das Gefühl, dass ich sterben werde.“

Nur 14 Tage später sah sich die Juristin gezwungen, wieder arbeiten zu gehen, was wenig Sinn machte. Im folgenden Krankenstand verwandelte sie ihre Trauer und ihre Ohnmacht allmählich in Wut und dann in politischen Aktionismus: Gemeinsam mit der Hebamme Miriam Jakl gründete Romaniewicz den privaten Verein „Rechte für Sternchenmamas“.

„Babyblues ohne Kind“

Zwei Forderungen lauten: „Das Recht auf Mutterschutz nach der Geburt für alle Betroffene sowie die Nachbetreuung durch eine Hebamme.“ Die Obfrau des Vereins kann das aus eigener Erfahrung argumentieren: „Man fällt wie andere Mütter auch in ein tiefes Loch. Nur ist das ein Babyblues ohne Kind.“

Ihr Lebensgefährte und sie räumten der Urne mit der Asche des verstorbenen Kinds einen eigenen Platz im gemeinsamen Eigenheim ein.

Im Parlament hat Monika Romaniewicz die Initiative „Mut zeigen“ gestartet. Der kann sie sich jetzt weniger widmen. Denn bald nach der ersten Geburt hatte sie festgestellt, dass erneut ein Kind unterwegs ist.

Die Versprechen einzelner Mandatare traten langsam in den Hintergrund. Denn in der zweiten Schwangerschaft war sie ständig mit ihrer ersten konfrontiert: „Bis zum Ende des zweiten Trimesters hatte ich panische Angst, mein zweites Kind zu verlieren.“

Dann, Mitte Oktober, die Erlösung von ihrer großen psychischen Belastung: Ihre nachtaktive Party-Maus, die Sophie, schläft weiterhin ruhig und zufrieden in ihrer Wiege. Ihre Mutter ist nach einer durchwachten Nacht ebenfalls ziemlich müde.

Sophie ist per Definition ein Regenbogenkind. Ihre Mutter erklärt die Bedeutung dahinter: „Nach dem Regen kommt der Regenbogen.“ Sie sei ihr „schönstes Geschenk“, keine Frage, doch es ist noch nicht alles gut. Betroffen sagt Monika Romaniewicz: „Über meine Tochter wollen sich alle mit mir unterhalten, über meinen Sohn niemand. Dabei würde ich gerne Fragen, die sicher da sind, beantworten.“

Nicht nur die Politik, auch ihr gesellschaftliches Umfeld hätte noch „Redebedarf“.

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