Lanxess kürzt nach Gewinneinbruch Dividende

Die Chemieindustrie hat im vergangenen Jahr ein hartes Jahr erlebt. Auch Lanxess bekam die schwache Nachfrage und die hohen Kosten zu spüren. Aktionäre müssen sich nun auf eine deutlich niedrigere Dividende einstellen.

lanxess kürzt nach gewinneinbruch dividende

Eine schwache Nachfrage und hohe Kosten haben dem Spezialchemiekonzern Lanxess im vergangenen Jahr einen Ergebniseinbruch eingebrockt. Für 2024 stellte Vorstandschef Matthias Zachert (56) allerdings eine Verbesserung in Aussicht. Lanxess rechne mit moderat steigenden Ergebnissen, teilte das Kölner Unternehmen am Donnerstag mit.

Der Aktienkurs sank um rund 8 Prozent auf 24,09 Euro. Der jüngste Erholungsversuch scheint damit erst einmal vorbei; für 2024 steht wieder ein Minus von rund 15 Prozent auf dem Kurszettel. Bereits in den vergangenen drei Jahren waren die Aktien jeweils deutlich gefallen.

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„Wir gehen davon aus, dass der Lagerabbau bei unseren Kunden, mit Ausnahme der Agrochemie, abgeschlossen ist“, sagte Zachert. Aus seinem Sparprogramm erhoffe sich Lanxess zudem nachhaltige Kostensenkungen.

Im ersten Halbjahr werde das Umfeld aber weiter herausfordernd sein, erklärte der Lanxess-Vorstandschef. Das Ergebnis dürfte sich im Gesamtjahr immer noch deutlich unter dem durchschnittlichen Niveau der letzten Jahre bewegen. Für das erste Quartal erwartet Lanxess ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von bis zu 100 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 189 Millionen Euro). 2023 brach das Ergebnis um 45 Prozent auf 512 Millionen Euro ein und lag damit einen Tick über den Analystenerwartungen. Der Umsatz sank um 17 Prozent auf 6,7 Milliarden.

Dividende sinkt deutlich

Im fortgeführten Geschäft schrieb der Konzern im vergangenen Jahr wie erwartet mit einem Minus von 843 (Vorjahr: plus 184) Millionen Euro tiefrote Zahlen. Grund dafür sind Firmenwertabschreibungen sowie Wertanpassungen bei seiner Minderheitsbeteiligung am Kunststoffunternehmen Envalior. Die Aktionäre erhalten daher eine deutlich geschrumpfte Dividende von 0,10 Euro je Aktie (2022: 1,05 Euro).

„Ein solches Krisenjahr hat die deutsche Chemie und haben auch wir bei Lanxess noch nicht erlebt“, sagte Zachert. „Aber wir tun alles dafür, um möglichst stabil durch diese Phase zu kommen und bestmöglich aufgestellt zu sein, wenn die Zeiten wieder besser werden.“ Lanxess will seine jährlichen Kosten ab 2025 dauerhaft um rund 150 Millionen Euro senken. Das umfasst den Abbau von 870 Stellen, davon 460 in Deutschland. Für den Großteil des Stellenabbaus seien bereits die entsprechenden Verträge unterzeichnet worden.

Der Chemiekonzern und damit auch CEO Zachert stehen damit weiter unter Druck. Der Bonner steht seit zehn Jahren an der Lanxess-Spitze – bislang ohne nachhaltigen Erfolg.

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