Basel-Stadt drängt auf Spitalfusion 2.0

Der Grosse Rat überweist einen Vorstoss, der eine «verbindliche Kooperation» des Universitätsspitals Basel und des Kantonsspitals Baselland fordert. In Baselland herrscht Skepsis.

Um die Spitzenmedizin zu stärken, sollen das Universitätsspital Basel und das Kantonsspital Baselland näher zusammenrücken.

Vier Jahre nach dem Volks-Nein zur Fusion des Unispitals Basel (USB) und des Kantonsspitals Baselland (KSBL) rückt eine Neuauflage des Projekts näher. Der Basler Grosse Rat hat am Mittwoch eine Motion von Melanie Eberhard (SP) stillschweigend überwiesen. Eberhard sieht die Zeit gekommen, zumindest Verhandlungen über eine «verbindliche Kooperation» der beiden Spitäler aufzunehmen, wie sie im Vorstoss schreibt.

Denn trotz des Staatsvertrags zur gemeinsamen Gesundheits- und Spitalplanung laufe die Zusammenarbeit zwischen den beiden Kantonen «nicht zufriedenstellend». Insgesamt stünden bei den Spitälern Infrastrukturprojekte mit «gegen fünf Milliarden Franken» Investitionsvolumen an. Dass das KSBL und das Unispital ihre Neubauten ohne gegenseitige Absprache planen, könne zu Überkapazitäten führen.

Kritik in Baselland grösser

Während die Forderung in Basel-Stadt breit abgestützt ist, regt sich in Baselland Widerstand. FDP-Gesundheitspolitiker Sven Inäbnit sprach gegenüber dieser Zeitung von einem «Schnellschuss». Dies, weil der Baselbieter Landrat der Regierung soeben den Auftrag erteilt hat, die gemeinsame Gesundheitsregion zu prüfen.

Die Motion ist im Baselbieter Landrat noch nicht traktandiert. Der Baselbieter Gesundheitsdirektor Thomi Jourdan (EVP) sagt auf Anfrage, die Forderung werde «noch geprüft». Es darf jedoch angenommen werden, dass Jourdan einem Verhandlungsmandat offen gegenübersteht – dies, nachdem er verschiedentlich die mangelnde Zusammenarbeit zwischen den beiden Kantonen beanstandet hatte.

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