Dax aktuell: Dax legt fast 200 Punkte zu

Anlegerinnen und Anleger scheinen zum Wochenschluss optimistischer gestimmt zu sein. Im Fokus stehen am Freitag vor allem Daten aus den USA.

Der Dax startet mit Gewinnen in den letzten Handelstag der Woche: In den ersten Handelsminuten notiert der deutsche Leitindex rund 0,9 Prozent im Plus bei 18.122 Punkten und überschreitet damit wieder die Marke von 18.000 Zählern.

Die Anleger stellten sich Experten zufolge nach und nach darauf ein, dass die US-Notenbank Fed 2024 weniger als die zuvor in Aussicht gestellten drei Zinssenkungen vornimmt. „Wer braucht schon Zinssenkungen, wenn die Wirtschaft gut läuft und die Konzerngewinne wachsen“, konstatierte Johan Javeus, Chefvolkswirt des schwedischen Finanzdienstleisters SEB.

Am Donnerstag hatte der Dax den Handel noch mit einem Minus von 0,8 Prozent bei 17.949 Punkten beendet. Der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) trieb die Kurse nur kurzzeitig, konnte die Anlegerstimmung aber nicht nachhaltig heben: Nach zwischenzeitlichen Gewinnen rutschte der Leitindex wieder ab.

Am Freitag stehen für Anlegerinnen und Anleger einige Zahlen auf dem Programm. Bereits vor Handelsbeginn legte das Statistische Bundesamt die endgültigen Daten zur Inflation in Deutschland vor: Wie bereits in einer ersten Schätzung prognostiziert, stiegen die Verbraucherpreise im März um 2,2 Prozent. Damit lag die Inflation auf dem niedrigsten Stand seit rund drei Jahren. Grund für den Rückgang der Rate waren gesunkene Nahrungsmittel- und Energiepreise.

Es wird erwartet, dass die Teuerungsrate weiter zurückgeht. Führende Wirtschaftsinstitute gehen davon aus, dass sich die Inflation im Jahresschnitt von 5,9 auf 2,3 Prozent abschwächen dürfte.

Weitere Signale kommen aus den USA: Hier startet die Berichtssaison der Großbanken. Am frühen Nachmittag deutscher Zeit öffnen gleich mehrere Branchenriesen ihre Bücher: JP Morgan beginnt, es folgen Wells Fargo, die Citigroup und State Street.

Zudem wird in den USA um 16 Uhr deutscher Zeit der Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan veröffentlicht. Er gilt an den Märkten als wichtiger Indikator für den privaten Konsum und damit für die wirtschaftliche Entwicklung. Analysten gehen davon aus, dass die Kennzahl auf hohem Niveau leicht zurückgehen wird.

Blick auf Öl, Gold und Bitcoin

Die Ölpreise haben am Freitag moderat zugelegt. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 91,04 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg auf 86,06 Dollar.

Der Goldpreis hat am Morgen ein neues Allzeithoch bei 2395 US-Dollar pro Unze erreicht. Das Edelmetall erreichte zuletzt einen Rekordstand nach dem anderen.

Der Bitcoin behauptet sich am Freitagmorgen über der Marke von 70.000 Dollar. In den vergangenen Tagen war der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung immer wieder auch unter diese Marke gefallen. Zuletzt kostete ein Bitcoin rund 70.863 Dollar.

Blick auf die Einzelwerte

Fraport: Die Osterfeiertage haben dem Flughafenbetreiber im März trotz streikbedingter Flugausfälle mehr Passagiere am Frankfurter Flughafen beschert. Mit 4,6 Millionen Fluggästen stieg die Anzahl der Reisenden um 7,8 Prozent, wie der Fraport am Freitag mitteilte. Wegen des mehrtägigen Streiks des Sicherheitspersonals und von Lufthansa-Beschäftigten wurden im vergangenen Monat zwar insgesamt 2200 Flüge annulliert, 300.000 Passagiere konnten nicht wie geplant fliegen. Doch das in diesem Jahr früh stattfindende Osterfest kurbelte den Reiseverkehr merklich an. Vom Vor-Corona-Niveau 2019 sind die Passagierzahlen noch etwa 17,6 Prozent entfernt. Die Papiere gewinnen rund 1,3Prozent.

Varta: Die Aktie des schwäbischen Batterieherstellers Varta ist am Freitag auf den tiefsten Stand seit dem Börsengang im Jahr 2017 abgestürzt. Die Aktie verliert zwischenzeitlich mehr als 30 Prozent und notiert unter zehn Euro. In einer Mitteilung vom Donnerstagabend hatte Varta erklärt, die erst vor gut einem Jahr mit den Banken und Mehrheitsaktionär Michael Tojner vereinbarte Sanierung greife zu kurz, um wie geplant bis Ende 2026 „auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren“. Das Geschäft sowohl mit kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen für Kopfhörer als auch das mit Energiespeichern für den aus Photovoltaik-Dächern produzierten Strom laufe schlechter als gedacht.

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