Brad Pitt: Seine wichtigsten Rollen auf dem Weg zum Oscargewinn

brad pitt: seine wichtigsten rollen auf dem weg zum oscargewinn

Sowohl «Ocean’s Eleven» (l.) als auch «Inglourious Basterds» markierten Meilensteine in Brad Pitts langer und erfolgreicher Karriere.

Bei der 92. Oscarverleihung im Jahr 2020 wurde Hollywood-Ikone Brad Pitt (59), der am 18. Dezember seinen 60. Geburtstag feiert, endlich die Ehre zuteil, die ihm 20 Jahre zuvor wohl auch schon für seine Performance in David Finchers (61) Kult-Klassiker «Fight Club» zugestanden hätte: Für sein Spiel in Quentin Tarantinos (60) Instant-Kultfilm «Once Upon a Time… in Hollywood» wurde das Sex-Symbol der 1990er Jahre mit einem Oscar als «Bester Nebendarsteller» ausgezeichnet – der bislang einzige Academy Award des Mimen in einer Schauspielkategorie.

Durchbruch mit «Thelma & Louise»

Dabei führte im Grunde spätestens seit Mitte der 1990er Jahre in Hollywood kein Weg mehr an Pitt vorbei. Förmlich auf der Leinwand explodiert war er zunächst in Ridley Scotts (86) Feminismus-Meisterwerk «Thelma & Louise» aus dem Jahr 1991. Pitt spielt hier voller Sex-Appeal den Verführer J.D., der mit der unglücklich verheirateten Hauptfigur Thelma (Geena Davis, 67) im Bett landet, sie anschliessend ausraubt, und dabei lediglich sehr kurz im Film zu sehen ist. Doch diese knappen Szenen reichten völlig aus, um Pitts Status als Sex-Symbol für den Rest seiner Karriere zu begründen.

Vom Nebendarsteller zum Hollywood-Star

In den folgenden Jahren bewies der überaus attraktive US-Amerikaner mit den blauen Augen und dem kantigen Kinn ein glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Rollen. Gleich zwei Mal – in «Aus der Mitte entspringt ein Fluss» (1992) und «Legenden der Leidenschaft» (1994) – spielte er mit langen blonden Haaren den romantischen Helden in episch angelegten Historienfilmen. Ähnlich gelagert, wenn auch völlig anders, war sein Auftritt im romantischen Blutsauger-Klassiker «Interview mit einem Vampir» (1994). Mit all diesen Performances brachte Pitt die Herzen zahlreicher Kinozuschauerinnen und Zuschauer zum Schmelzen.

Im Kult-Klassiker «True Romance» (1993) von Regisseur Tony Scott (1944-2012) nach einem Drehbuch von Quentin Tarantino bewies Pitt daneben erstmals sein immenses komödiantisches Talent. Seine Kurzauftritte als kiffender, nichtsnutziger Mitbewohner Floyd sind bis heute unter Filmfans unvergessen geblieben.

Darauf folgten eine Reihe eher klassisch zu nennender Hollywood-Hauptrollen – etwa im etwas langatmig geratenen «Sieben Jahre in Tibet» (1997), an der Seite von Alt-Star Harrison Ford (81) im IRA-Thriller «Vertrauter Feind» (1997) und in der eher ungewöhnlichen Romanze «Rendezvous mit Joe Black» (1998).

Doch so wirklich definierte Pitts Arbeit in dieser Zeit seine Kooperation mit Regisseur David Fincher. In «Sieben», der ersten von insgesamt drei Zusammenarbeiten der beiden Kreativen, stellte der legendäre Filmemacher Hollywood-Legende Morgan Freeman (86) an Pitts Seite, und liess seinen energetischen New Yorker Detective David Mills auf eine ewig verregnete, düstere Grossstadthölle los, in der ein fanatischer Serienkiller die biblischen sieben Todsünden nachmordete.

Besonders das zur Abwechslung einmal sonnendurchflutete Finale des noirigen Thrillers ist auf Anhieb in die Filmgeschichte eingegangen – und Pitt, der darin eine zentrale Rolle spielt, mit ihm.

Neben all diesen eher im Mainstream-Kino verorteten, ikonischen Rollen entdeckte Pitt im Laufe der 1990er Jahre auch seine leicht seltsame Seite. So verkörperte er im noch immer viel zu unbekannten Serienkiller-Roadmovie «Kalifornia» überaus überzeugend einen ländlichen White-Trash-Soziopathen, und spielte im Zeitreise-Kultfilm «12 Monkeys» von Monty-Python-Mitglied Terry Gilliam (83) einen Insassen einer psychiatrischen Klinik, der womöglich für das Beinahe-Ende der Menschheit verantwortlich ist.

«Fight Club»: Brad Pitts womöglich beste Rolle

Selbst diese Meisterwerke verblassen jedoch geradezu im Vergleich zu David Finchers subversivem Popkultur-Phänomen «Fight Club» aus dem Jahr 1999. Brad Pitt verkörpert in dem Film – dessen End-Twist «Sieben» wohl noch in den Schatten stellt – mit Tyler Durden eine Figur, in die er all sein Charisma, seine Physis und Coolness legen konnte.

Doch für einen Film dieser Grössenordnung floppte «Fight Club» an den weltweiten Kinokassen, und avancierte erst später, in der Heimkino-Auswertung, zum Kultfilm. Aus diesem Grund wurde Pitts Performance nicht mit dem eigentlich fälligen Oscar als «Bester Nebendarsteller» oder anderweitigen Filmpreisen gewürdigt.

Von der «Ocean’s»-Trilogie zu Quentin Tarantino

Spätestens mit «Fight Club» war Pitt endgültig im Olymp Hollywoods angekommen. Auf seinen Lorbeeren ruhte er sich im Folgejahrzehnt aber keineswegs aus. In der umjubelten «Ocean’s»-Trilogie stellte er von 2001 bis 2007 an der Seite von Co-Star George Clooney (62) einmal mehr seine lässige Coolness unter Beweis. Für den deutschen Regisseur Wolfgang Petersen (1941-2022) unternahm er im Historienfilm «Troja» (2004) einen seltenen Ausflug ins hochbudgetierte Blockbuster-Genre. Für «Fight Club»-Regisseur David Fincher alterte er in «Der seltsame Fall des Benjamin Button» (2008) rückwärts.

Auch stärker künstlerisch herausfordernde Projekte Pitts fallen in diese Zeit. Sein komödiantisches Talent stellte er einmal mehr im London-Gangster-Kultfilm «Snatch» von Guy Ritchie (55) unter Beweis. In der brillanten Komödie spielt Pitt den nuschelnden One-Punch-Boxer Mickey, in dem auch einiges seiner «Fight Club»-Figur Tyler Durden steckt.

Die womöglich lustigste Performance seiner gesamten Karriere lieferte Pitt in «Burn After Reading» ab, der wunderbaren Agenten-Komödie der Coen-Brüder. Sein so liebenswerter wie dümmlicher Fitnesstrainer und Hobby-Erpresser Chad ist seit der Veröffentlichung des Films im Jahr 2008 nicht zuletzt durch zahlreiche populäre GIFs verewigt worden, und hat so seinen Platz in der Popkultur gefunden.

Eher unter dem Radar flog dagegen «Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford». Für sein Spiel in Andrew Dominiks (56) Indy-Western wurde Pitt bei den Filmfestspielen von Venedig 2007 als «Bester Darsteller» ausgezeichnet.

Brad Pitts Spätwerk beginnt hingegen wohl mit Quentin Tarantinos «Inglourious Basterds» aus dem Jahr 2009. In der grandiosen Zweite-Weltkriegs-Komödie verkörpert der Star den an eine Karikatur grenzenden Lieutenant Aldo Raine, der unter anderem auf denkwürdig-schlechte Art «Buongiorno» sagt. Ganz eindeutig passt Brad Pitt auch hervorragend in Tarantinos hyperstilisierte Macho-Welt, das machte «Inglourious Basterds» schon lange vor «Once Upon a Time… in Hollywood» deutlich.

Von «World War Z» bis «Bullet Train»

Eine der zweifellos besten Performances seiner gesamten Karriere lieferte Pitt 2011 im fesselnden Sportfilm «Die Kunst zu gewinnen – Moneyball» ab. Doch da die ur-amerikanische Sportart Baseball nie so richtig in Deutschland angekommen ist, wurde das Werk nach einem Drehbuch von Oscarpreisträger Aaron Sorkin (62) hierzulande auch nicht wirklich wahrgenommen.

Den überraschenderweise finanziell grössten Erfolg seiner Karriere fuhr Pitt dann 2013 mit dem Zombie-Actioner «World War Z» ein. Weltweit konnte an den Kinokassen ein Einspielergebnis von 540 Millionen US-Dollar erreicht werden.

Pitts wohlpublizierte Beziehung und Ehe mit Hollywood-Star Angelina Jolie (48) wurde indes von gleich zwei gemeinsamen Filmauftritten gerahmt: «Mr. & Mrs. Smith» bot 2005 Popcorn-Kino im klassischen Sinne, und war mit einem Einspielergebnis von über 487 Millionen Dollar finanziell überaus erfolgreich. Mit dem an europäisches Arthouse-Kino der 1960er und 70er Jahre angelehnten «By the Sea» konnten 2015 jedoch weder Publikum noch Kritiker etwas anfangen.

Eine überzeugendere romantische Performance lieferte Pitt nur ein Jahr später in Robert Zemeckis’ (71) unterschätztem Zweite-Weltkriegs-Thriller «Allied – Vertraute Fremde» an der Seite von Oscarpreisträgerin Marion Cotillard (48) ab. In der kapitalismuskritischen Satire «The Big Short» von Adam McKay (55) spielte er indes 2015 inmitten eines veritablen Star-Ensembles den desillusionierten Trader Ben Rickert.

Doch all diese grandiosen Auftritte verblassen womöglich ein wenig im Vergleich zu Stuntman Cliff Booth, der in Tarantinos «Once Upon a Time… in Hollywood» Leonardo DiCaprios (49) abgehalftertem Filmstar Rick Dalton den Rücken stärkt. In dieser umjubelten Rolle tut und sagt Pitt vor der Kamera vergleichsweise wenig. Stattdessen setzt er erneut voll und ganz auf seine bewährte Physis und Coolness.

Seine moralisch fragwürdige Figur gerät am Filmset in unnötige Schlägereien, und hat möglicherweise sogar seine Ehefrau ermordet. Dafür gab es – wie eingangs erwähnt – den bislang leider einzigen Schauspiel-Oscar aus Brad Pitts langer und erfolgreicher Karriere.

Nach der Corona-Pandemie kehrte der Mime dann 2022 mit gleich zwei spannenden neuen Werken auf die Kinoleinwand zurück. In der Actionkomödie «Bullet Train» von «Deadpool 2»-Regisseur David Leitch (48) spielt Pitt Auftragskiller Ladybug, der eigentlich alles anders machen will als zuvor, und doch ohne eigenes Verschulden in alte Verhaltensmuster zurückfällt. Der Film war mit einem Einspielergebnis von knapp 240 Millionen US-Dollar auch an den Kinokassen ziemlich erfolgreich.

Gefloppt ist hingegen «Babylon – Rausch der Ekstase», Damien Chazelles (38) grossangelegtes Panorama Hollywoods am Übergang vom Stumm- zum Tonfilm. Im neuesten Werk des «La La Land»-Regisseurs verkörpert Pitt Filmstar Jack Conrad, der genau an dieser Umstellung scheitert.

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