Polizisten am frühen Dienstagmorgen vor einem Haus in München
Die bayerischen Strafverfolger sind am Dienstag mit Razzien in zehn Städten und Landkreisen gegen mutmaßliche Antisemiten vorgegangen. Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten am Morgen die Wohnungen und Räumlichkeiten von insgesamt 17 Beschuldigten, die Judenhass verbreitet haben sollen.
Dabei handelt es sich laut LKA um zwei Frauen und fünfzehn Männer im Alter zwischen 18 und 62 Jahren. Sie sollen sich in sozialen Netzwerken volksverhetzend geäußert, Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen verwendet oder Straftaten gebilligt haben. Die Ermittler vernahmen die Beschuldigten und beschlagnahmten unter anderem Mobiltelefone und Laptops. Zunächst war von 20 Beschuldigten die Rede gewesen.
„Gas the Jews“ im Klassenchat
Bei den Strafverfahren geht es vor allem um Äußerungen nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober. Das LKA sprach von einem „Aktionstag Plus gegen Antisemitismus“.
Eine Beschuldigte soll in einem Klassenchat einen Sticker mit der Unterschrift „Gas the Jews“ verschickt haben. Ein weiterer soll online ein Hitler-Bild mit Anspielung auf den Holocaust gepostet haben, ein dritter soll ebenfalls online geschrieben haben, dass Juden die Auslöschung verdient hätten.
Schwerpunkt der Razzien waren demnach Stadt und Landkreis München, wo die Behörden neun Tatverdächtige in den Blick nahmen und ebensoviele Objekte durchsuchten. Weitere Durchsuchungen gab es in Füssen und Kaufbeuren sowie in den Landkreisen Passau, Fürstenfeldbruck, Berchtesgadener Land, Coburg, Aschaffenburg und Haßberge.
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