Änderungen bei Jury-Bewertung: Was das Aus von Joost Klein für das ESC-Finale bedeutet
Wegen eines Zwischenfalls geht der Eurovision Song Contest ohne den niederländischen Interpreten Joost Klein weiter. Der kurzfristige Rauswurf des Sängers hat Folgen für das Finale des Musikwettbewerbs.
Die schwedische Polizei ermittelt gegen Joost Klein.
Nachdem der niederländische Kandidat Joost Klein offiziell vom Eurovision Song Contest (ESC) ausgeschlossen worden ist, ziehen die Veranstalter für den Ablauf des Finales Konsequenzen. "Alle Teilnehmer behalten ihre Nummer in der offiziellen Startreihenfolge. Es wird kein Lied an Position 5 geben", teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) mit. Bei der anstehenden Zuschauer-Abstimmung am Abend des Finales werden die Niederlande keine Punkte erhalten können. Die niederländischen Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen aber weiterhin für das große Finale abstimmen. Es darf nach ESC-Regeln nicht für das eigene Land gestimmt werden.
Die EBU werde alle Telekommunikationspartner informieren, dass das Land nicht mehr teilnehme. Zudem sei vorgesehen, die Leitungen für Song fünf zu sperren. "Wir bitten darum, dass niemand versucht, für Song 5 zu stimmen. Sollte jemand versuchen, für Song 5 abzustimmen, werden seine Stimmen nicht gezählt", hieß es von der EBU. Es bestehe die Möglichkeit, dass den Zuschauern Gebühren in Rechnung gestellt werden.
Wegen eines Zwischenfalls nach dem Halbfinal-Auftritt am Donnerstagabend, der zu Polizeiermittlungen führte, wurde Klein vom Wettbewerb ausgeschlossen. "Die schwedische Polizei hat die Anzeige eines weiblichen Mitglieds des Produktionsteams nach einem Zwischenfall nach seinem Auftritt im Halbfinale am Donnerstagabend untersucht. Während der Ermittlungen wäre es für ihn nicht angebracht, weiter am Wettbewerb teilzunehmen", schrieb die EBU. Das große Finale des 68. Eurovision Song Contest werde nun mit 25 Liedern fortgesetzt.
Punkte werden neu berechnet
Bereits am Freitag nahm Klein nicht an den zwei Durchlaufproben für das Finale teil. Bei der zweiten Generalprobe werden regelgemäß die Jury-Abstimmungen durchgeführt. Seine Performance wurde anhand seines Halbfinal-Auftritts bewertet. Jedes Land hat dabei eine Jury aus fünf Experten, die anhand der zweiten Final-Generalprobe entscheiden. Die Jury-Abstimmungen machen in der Regel etwa 50 Prozent der Endergebnisse aus.
Durch das Ausscheiden der Niederlande verändert sich auch einiges bei der bereits erfolgten Jury-Bewertung. Die Ergebnisse werden neu berechnet, sagte die EBU. Die Niederlande erhalten auch hier keine Punkte. Die Punkte rücken um einen Platz auf.
Im Klartext heißt das: Wenn die Niederlande zum Beispiel von einer nationalen Jury in einem Land auf Platz 9 eingestuft wurden, ist das Lied auf Platz 10 jetzt auf Platz 9, das Lied auf Platz 11 ist jetzt auf Platz 10. Demnach sollen die Punkte neu berechnet werden. Das Ergebnis der niederländischen Jury für die 25 Teilnehmerländer ist weiterhin gültig. Die Niederlande werden beim Finale nicht auf der Anzeigetafel erscheinen.
Noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie auf ntv.de