Concordia-Preise an Schmidt, Kampl und Rohrer verliehen

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Concordia-Preise an Schmidt, Kampl und Rohrer verliehen

Die Concordia-Preise für außerordentliche publizistische Leistungen sind am Montag im Parlament an die ORF-Journalistin Nicole Kampl, "Standard"-Journalistin Colette M. Schmidt und Anneliese Rohrer für ihr Lebenswerk verliehen worden. Dabei mahnte Kampl Konsequenzen für Hass im Netz ein, warnte Schmidt vor dem rechten Rand sowie unterfinanziertem Journalismus und rief Rohrer Politik und Medien dazu, gemeinsam gegen den Vertrauensverlust anzukämpfen.

Kampl erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Menschenrechte für eine "Am Schauplatz"-Reportage über das Thema Hass im Netz. Sie widmete sich der Thematik anhand der von Impfgegnern bedrohten Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die Ende Juli 2022 Suizid beging.

"Viele Ärzte, die für die Corona-Impfung warben, wurden mit Hass konfrontiert", so Kampl. Viele seien daraufhin sehr leise geworden oder ganz von der Bildfläche verschwunden. Diesen Rat habe auch Kellermayr bekommen. "Das wollte sie aber nicht, sie wollte weiter laut sein", erinnerte sich die ORF-Journalistin in ihrer Dankesrede. Bis heute gebe es in dem Fall keine einzige Anklage und das trotz zweier wüster Morddrohungen und einer gefährlichen Drohung - letztere von einer Firmenadresse verschickt. "Dabei wäre es sehr wichtig, dass es bei Hass im Netz Konsequenzen gibt", mahnte Kampl. Derzeit würden viele der Betroffenen - häufig Frauen - Hasspostings erst gar nicht anzeigen, weil sie das Gefühl haben, dass sie damit nichts erreichen.

Schmidt erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Pressefreiheit für ihre "beharrliche und couragierte" Berichterstattung über Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten und die Bedrohung der Pressefreiheit bei Demonstrationen.

In ihrer Rede kam Schmidt auf rechtsextreme Gruppen zu sprechen, die Aufwind verspüren würden. "Wir beobachten Feinde der Demokratie", versicherte die "Standard"-Journalistin. Medienvertreter seien bei Demonstrationen aber häufig Angriffen ausgesetzt oder werden abgedrängt. Die Polizei lasse das mitunter geschehen, obwohl es deren Aufgabe sei, Pressefreiheit zu gewährleisten, rügte sie.

Der rechte Rand baue schon länger eigene Propagandamedien auf. Diesen müssen man mit Aufklärung und gut recherchierter Information begegnen. Doch obwohl Journalismus so essenziell für die Demokratie sei, sei er am Sterben, warnte Schmidt. Die Gesellschaft müsse sich fragen, ob sie sich seriösen Journalismus noch leisten wolle, sagte sie und lieferte sogleich die Antwort: "Natürlich können wir nicht auf Qualitätsjournalismus verzichten."

Den Ehrenpreis für ihr Lebenswerk nahm Anneliese Rohrer entgegen. Die 79-Jährige zähle zu den profiliertesten Kommentatorinnen des politischen Zeitgeschehens, befand die Jury. Sie verfasst nach wie vor ihre Kolumne "Quergeschrieben" für die "Presse".

Rohrer erinnerte sich, dass sie zum ersten Mal vor 50 Jahren - im Jahr 1974 - das Parlament betreten hatte. Während Politiker kamen und gingen, sei "die Rohrer immer noch da" und rege sich auf, schmunzelte sie. Warum? "Wenn ich nicht mehr interessiert bin, kommt die Gleichgültigkeit und dann der Zynismus. Und beides können wir uns in diesem Land nicht leisten. Daher rege ich mich auf", erklärte die Preisträgerin.

Seit Jahren treibe sie die Frage um, was Journalisten und Politiker falsch gemacht haben, dass sie in der gegenwärtigen Situation eines wechselseitigen "absoluten Misstrauens" gelandet seien. Als Ursache ortete sie u.a. einen hierzulande unterentwickelten Investigativjournalismus. Auch habe man das Gefühl dafür verloren, wie viel Distanz und wie viel Vertrauen zueinander notwendig seien.

"Wir müssen uns nun echte Sorgen machen, wie gefestigt die Demokratie ist. Wir müssen gemeinsam etwas gegen diesen Vertrauensverlust unternehmen und diese österreichische Art, diese schlampigen Verhältnisse bekämpfen", sagte Rohrer. Die Medienfinanzierung müsse auf "korrekte Beine" gestellt werden. "Medien müssen sich wirtschaftlich emanzipieren", appellierte die renommierte Journalistin.

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