Große Teile der Ukraine unter russischem Raketenbeschuss

Die Angriffe kamen in der Nacht und am frühen Morgen: In vielen Teilen der Ukraine schlugen Raketen ein, auch weit entfernt von der Front. Durch eine der Raketen kam eine 67-jährige Frau ums Leben. Auch die Hauptstadt Kiew wurde beschossen.

Russland hat in der Nacht und in den frühen Morgenstunden massive Raketenangriffe gegen Ziele in fast allen Landesteilen der Ukraine geführt. Einschläge gab es gleich in mehreren Regionen, wie die örtlichen Behörden am Donnerstag mitteilten. So hat es im westukrainischen Lwiw – weit entfernt von der Front – ein Infrastrukturobjekt getroffen.

Insgesamt seien etwa zehn Raketen allein auf die Region abgefeuert worden, schrieb Lwiws Bürgermeister Andrij Sadowyj auf Telegram. Zwei Personen seien verletzt worden, in mehreren Wohnhäusern seien wegen der Druckwelle die Fensterscheiben kaputtgegangen. Auch eine Schule sei beschädigt.

große teile der ukraine unter russischem raketenbeschuss
große teile der ukraine unter russischem raketenbeschuss

Eine Schule in Lwiw, die von Raketen getroffen wurde REUTERS

Treffer meldete auch die Region Saporischschja im Südosten des Landes. Eine Person wurde nach vorläufigen Angaben der Gebietsverwaltung verletzt, ein Infrastrukturobjekt beschädigt. Oleh Synjehubow, der Gouverneur der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine, meldete einen Raketeneinschlag in Tschuhujiw. Dabei sei eine 67-jährige Frau ums Leben gekommen. Charkiw als Grenzregion steht praktisch täglich unter Beschuss – nicht nur durch Raketen, sondern auch durch Artillerie und Drohnen.

Über Kiew konnten Raketen abgefangen werden

Explosionen gab es zudem in den Regionen Chmelnyzkyj, Poltawa und Dnipropetrowsk. Die Militärverwaltung von Chmelnyzkyj bestätigte Schäden an zivilen Objekten. Im Gebiet Poltawa habe es ein Lager getroffen, wodurch ein Brand ausgebrochen sei, teilte Militärgouverneur Filip Pronin mit. Tote und Verletzte gebe es nicht. „Der Feind attackiert Objekte der zivilen Infrastruktur“, schrieb derweil der Militärgouverneur von Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, auf seinem Telegram-Kanal, machte aber keine Angaben zu eventuellen Schäden. Die ukrainische Flugabwehr hatte zuvor in der Region Marschflugkörper ausgemacht.

Kiew wurde zwar ebenfalls beschossen, hat aber nach Angaben der dortigen Militärverwaltung alle Raketen und Marschflugkörper abfangen können. Schäden und Verletzte gebe es nicht, erklärte Militärgouverneur Serhij Popko.

Immer wieder attackiert Russland seit Beginn der Invasion vor fast zwei Jahren auch zivile Ziele im Hinterland der Ukraine. Oft sind Energieanlagen das Ziel. Die Angriffe dienen nach Ansicht von Experten dazu, den Widerstandswillen der Ukrainer zu brechen.

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