Iran hat Drohnenangriff auf Israel gestartet

Dutzende iranische Drohnen sollen auf dem Weg nach Israel sein. Aus Sorge vor einem möglichen iranischen Angriff hatte Israels Verteidigungsminister die Bevölkerung dazu aufgefordert, den Anweisungen der Armee Folge zu leisten.

iran hat drohnenangriff auf israel gestartet

Joav Galant, Verteidigungsminister von Israel, warnt die Bevölkerung vor einem möglichen iranischen Angriff dpa/Shachar Yurman

Der Iran hat nach israelischen Angaben einen Drohnenangriff gegen Israel gestartet. Dies bestätigte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend. Es werde mehrere Stunden dauern, bis die Drohnen israelisches Gebiet erreichen könnten.

Das Militär sei in höchster Alarmbereitschaft und überwache die Situation, hieß es in einer Mitteilung, die die Armee über Telegram versendete. Das Luftabwehrsystem sei in höchster Alarmbereitschaft ebenso wie Kampfjets und Marineschiffe. Sprecher Hagari betonte, die Armee beobachte die Lage und alle Abwehrsysteme seien bereit. Zudem werde der GPS-Empfang in verschiedenen Landesteilen unterdrückt.

Verteidigungsministers Joav Galant hatte die Bevölkerung bereits auf einen iranischen Angriff vorbereitet. „Wir beobachten einen geplanten Angriff des Irans und seiner Verbündeten auf den Staat Israel genau“, sagte Galant am Samstagabend nach Angaben seines Büros. „In den vergangenen Tagen haben wir unsere Aufstellung im Bereich der Verteidigung und der Offensive verstärkt und wir sind entschlossen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Bürger des Staates Israel zu verteidigen.“

Israel habe auch „neue Fähigkeiten hinzugefügt – am Boden, in der Luft, zur See, in unserem Geheimdienst-Direktorat, innerhalb des Staates Israel und gemeinsam mit unseren Partnern, angeführt von den Vereinigten Staaten“, sagte Galant ferner. „Der Iran ist ein Terrorstaat – die Welt sieht dies nun mehr als je zuvor. Wir sind entschlossen, unsere Bürger gegen diesen Terrorismus zu schützen, und wir werden wissen, wie wir auf ihn reagieren müssen.“

Galant forderte die Bevölkerung dazu auf, den Anweisungen der Armee und des Heimatschutzes zu folgen. Die israelische Armee hatte am Samstagabend neue Schutzanweisungen für die Zivilbevölkerung veröffentlicht. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte vor Journalisten, es solle von Sonntag an keinen Schulunterricht oder andere Bildungsaktivitäten, keine Ferienlager und keine organisierten Ausflüge geben. Am Sonntag beginnen zweiwöchige Schulferien zum jüdischen Pessach-Fest.

Der Heimatschutz veröffentlichte auf seiner Website außerdem weitere Anweisungen. Diese sollten am Samstagabend um 23.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MEZ) beginnen und zunächst 48 Stunden lang gelten.

Demnach dürfen in den Gebieten, die nicht in der Nähe des Gazastreifens oder des Libanons liegen, bis zu 1000 Menschen an Versammlungen teilnehmen. In den sogenannten Konfliktzonen dürfen sich draußen bis zu 30 und drinnen bis zu 300 Menschen versammeln. Am Arbeitsplatz sollen die Bürger besonders in diesen Gebieten darauf achten, dass sie notfalls rasch einen Schutzraum erreichen können.

Biden unterbricht Reise für Sicherheitsberatungen

Angesichts eines befürchteten iranischen Angriffs auf Israel hat US-Präsident Joe Biden am Samstag einen Wochenend-Ausflug in den Bundesstaat Delaware abgebrochen und sich für dringende Beratungen nach Washington begeben. Wie das Weiße Haus erklärte, sollen sich die Gespräche des Präsidenten mit seinem Sicherheitsteam um die Lage im Nahen Osten drehen.

Biden hatte bereits am Freitag gesagt, er gehe davon aus, dass ein iranischer Angriff auf Israel „eher früher als später“ stattfinden werde. Die USA würden „Israel unterstützen, wir werden helfen, Israel zu verteidigen und der Iran wird keinen Erfolg haben“, fuhr er fort.

Israels Nachbarland Jordanien hat inmitten militärischer Spannungen in der Region einem Bericht zufolge seinen Luftraum gesperrt. Von 23.00 Uhr lokaler Zeit an (22.00 Uhr MESZ) werde der Luftraum für alle Flüge gesperrt, berichtete der private Fernsehsender Roja News am Samstagabend unter Berufung auf die zivile Luftfahrtbehörde des Landes. Begründet wurde der Schritt demnach mit Sicherheitsbedenken sowie „in Anbetracht der eskalierenden Risiken in der Region“.

Seit Tagen wachsen die militärischen Spannungen im Nahen Osten. Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien, bei dem zwei Brigadegeneräle getötet wurden, hat die Staatsführung in Teheran dem Erzfeind Israel mit Vergeltung gedroht.

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