Bitcoin Halving 2024: Bitcoin stürzt ab: Das müssen Sie über das Halving wissen

bitcoin halving 2024: bitcoin stürzt ab: das müssen sie über das halving wissen

Das Bitcoin-Halving könnte den Kurs der Kryptowährung weiter treiben. Foto: dpadata-portal-copyright=

Der Bitcoin hat zuletzt deutlich an Wert verloren. Jetzt wiederholt sich ein Ereignis, das den Kurs in der Vergangenheit immer in die Höhe getrieben hat: das Halving. Was das genau bedeutet – und was Anleger erwartet.

Der Bitcoin hat am Wochenende große Verluste erlitten. Am Sonntagmorgen notierte die Kryptowährung zuletzt bei rund 64.400 Dollar. Innerhalb weniger Tage hat sie gut sieben Prozent an Wert verloren. Damit hat sich der Bitcoin von seinem jüngsten Rekordhoch bei etwa 73.000 Dollar deutlich entfernt.

„Angesichts ambitionierter Kurshöhen dürften Gewinnmitnahme jederzeit verlockend sein“, kommentiert Timo Emden vom gleichnamigen Analysehaus Emden Research. Seit Jahresbeginn hat der Bitcoin gut 45 Prozent zugelegt. „Rund eine Woche vor dem Bitcoin-Halving zeigen sich Anleger nervös“, so der Experte weiter. Das Bitcoin-Halving gilt als eines der wichtigsten Events in diesem Jahr, von dem Anleger eine Fortsetzung der Rally erwarten.

Der Countdown für dieses wiederkehrende Ereignis läuft, das nächste Halving findet rund um den 20. April statt, In der Vergangenheit waren Halvings stets ein Startschuss für neue Kursgewinne. Optimisten erhoffen sich vom nächsten Halving, dass der Bitcoin-Kurs deutlich über bisherige Rekordmarken springt – und dort bleibt. Die WirtschaftsWoche beantwortet die wichtigsten Fragen zum Bitcoin-Halving.

Was ist das Bitcoin-Halving?

Um das Bitcoin-Halving und dessen Bedeutung für den Kurs der Kryptowährung zu verstehen, muss man etwas in die Welt von Computernerds eintauchen. Neue Digitalmünzen werden „gemined“, also geschürft. Die Miner – also die Produzenten neuer Bitcoins – stellen die Rechenleistung ihrer Computer zur Verfügung, um hochkomplexe mathematische Aufgaben zu lösen. Als Belohnung erhalten sie Bitcoins, den sogenannten Block Reward. Aktuell bekommen sie 6,25 Bitcoins für jeden Datenblock, den sie an die Blockchain hängen. Die Blockchain ist das digitale Datenprotokoll, in der alle Transaktionen mit der Kryptowährung gespeichert sind.

Zu festgelegten Zeitpunkten halbiert sich der Block Reward für die Miner, beim nächsten Mal auf nur noch 3,125 Digitalmünzen. Die Produzenten der Cyberwährung müssen also immer effizienter arbeiten, damit sich das Schürfen weiter rentiert. Ein Halving findet immer dann statt, wenn 210.000 Datenblöcke der Blockchhain hinzugefügt wurden. Das passiert etwa alle vier Jahre. Das inzwischen vierte Halving wird in zwei Wochen, am 20. April, erwartet.

Welchen Sinn hat das Bitcoin-Halving?

Die Kryptowährung folgt mit den Halvings dem Drehbuch des geheimnisumwobenen Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto. Er hat diesen Mechanismus im Algorithmus der Kryptowährung festgelegt. Auch die maximale Anzahl an Bitcoins ist gedeckelt, nämlich auf 21 Millionen Münzen. Mehr wird es nie geben. Aktuell sind etwa 19,7 Millionen Coins im Umlauf. Erst ums Jahr 2140 herum werden alle Bitcoins geschürft sein.

Die Idee dahinter: Mit dem Bitcoin wollte Nakamoto eine Währung ohne Inflation kreieren. Damit unterscheidet sich die Kryptowährung von üblichen Währungen wie dem Dollar oder Euro. Während die Zentralbanken beliebig neues Geld drucken können und somit dessen Wert verwässern, ist die Digitalwährung von Anfang an klar limitiert. Aus Sicht von überzeugten Krypto-Fans ist der Bitcoin deshalb staatlichen Währungen überlegen. Vom Geldmonopol der Notenbanken EZB und Fed halten sie wenig.

Das Halving ist aber nicht nur für Krypto-Ideologen wichtig, sondern auch für Anleger, die mit den Assets Gewinne machen wollen. Denn: Der Vorgang verknappt künstlich das Bitcoin-Angebot. Bleibt die Nachfrage nach der Digitalwährung auf dem bisherigen Niveau oder zieht sie sogar an, hätte das steigende Kurse zur Folge. Das hat jüngst die Zulassung der neuen Bitcoin-ETFs demonstriert. Vor dem nun vierten Halving wurden täglich etwa 900 Bitcoins geschürft. Die Emittenten der Indexfonds haben an einigen Handelstagen aber mehrere Tausend Digitalmünzen aufgekauft. Die Folge: steigende Kurse.

Wie wirkt sich das Halving auf den Bitcoin-Kurs aus?

Der Bitcoin blickt bislang auf eine überschaubare Historie zurück. Erst vor 15 Jahren wurde mit ihm eine neue Anlageklasse geschaffen. Drei Halvings hat die Kryptowährung seitdem hinter sich gebracht, immer mit den gleichen Folgen: Bislang folgte auf das Ereignis immer eine Kursexplosion.

Bis zum ersten Halving im Jahr 2012 hatte sich der Bitcoin-Kurs um mehr als 3000 Prozent gesteigert. Daraufhin folgte eine astronomische Kurssteigerung von gut 25.800 Prozent bis zur nächsten Halbierung vier Jahre später. Im Zeitraum zwischen dem zweiten und dritten Halving im Coronajahr 2020 verteuerte sich der Bitcoin um etwa 1200 Prozent. Seither ist der Kurs um ungefähr 700 Prozent gestiegen – und das, obwohl die Digitalwährung wegen der Zinswende, dem Kollaps der einst drittgrößten Kryptobörse FTX und diverser anderer Skandale zwischenzeitlich in eine tiefe Vertrauenskrise gerutscht war.

Wer allerdings unmittelbar nach dem Halving deutlich steigende Kurse erwartet, könnte enttäuscht werden. Und zwar nicht nur in dem Fall, dass die mit dem Halving verbundenen Kursgewinne bereits eingepreist sind und der Bitcoin-Kurs nach dem 20. April doch nicht positiv reagieren wird. Das Frankfurter Investmenthaus ETC Group hat analysiert, wann in der Vergangenheit ein Kursunterschied messbar war und zu welchem Zeitpunkt er am größten ausfiel.

Das Ergebnis: Erst nach 100 Tagen schlägt das Halving auf den Bitcoin-Preis durch, „da sich das durch die Halvings selbst verursachte Angebotsdefizit nur allmählich ausweitet“, sagt André Dragosch, der das Research-Team der BTC Group leitet. Am größten ist der Performanceeffekt demnach in der Regel 400 Tage nach dem Halving. Dragoschs Resümee: „Wir schließen daraus, dass es höchstwahrscheinlich noch nicht eingepreist ist.“ Oder anders gesagt: Er glaubt an weiter steigende Kurse. Eine Garantie gibt es natürlich nicht. Nur weil die Kurse in der Vergangenheit immer gestiegen sind, bedeutet das noch lange keine Fortsetzung des Trends.

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Für viele Anleger sind die satten Kursgewinne der vergangenen Monate verlockend. Zuletzt ist immer mehr Geld in den Sektor geflossen. Sentimentanalysen wie die der Analyseplattform Alternativ.me bescheinigen dem Markt gerade „absolute Gier“. Und Gier kann manchmal blind machen: Wer auf dem letzten Höhepunkt im Jahr 2021 auf den Bitcoin-Hype aufgesprungen war, stand zwischenzeitlich mit einem Minus von gut 70 Prozent da. Erst jetzt hätte der Anleger seinen Verlust wieder wettgemacht.

Ob Anleger in den Bitcoin investieren sollten, ist erst einmal eine Typfrage. Kritiker wie Investorenlegende Warren Buffett bemängeln, dass die Kryptowährung wertlos sei. Sie schüttet keine laufenden Erträge wie Dividenden und Zinsen aus. Kursgewinne gibt es nur, wenn ein anderer Anleger mehr für die Münzen zu zahlen bereit ist.

Es gibt auch keine realwirtschaftlichen Fundamentaldaten, anhand derer man die Digitalwährung bewerten könnte. Letztlich lebt der Bitcoin vom Vertrauen, das ihm Anleger entgegenbringen. Und darüber hinaus schwankt der Bitcoin-Kurs mitunter extrem. Den Nervenkitzel einer Krypto-Position im Portfolio muss man aushalten können.

Wem eine Einmalanlage in den Bitcoin zu riskant ist, könnte in Sparplänen eine Alternative finden. Dabei investieren Anleger regelmäßig – zum Beispiel einmal im Monat – in die Kryptowährung. Wie auch bei börsengehandelten Indexfonds (ETFs) haben sie den Vorteil, dass Anleger sich weniger Gedanken um den richtigen Einstiegszeitpunkt machen müssen. Mal kaufen sie zu hohen Kursen, mal zu niedrigen. Daraus ergibt sich ein Durchschnittskosteneffekt (Cost-Average-Effekt).

Solche Sparpläne bieten vor allem spezielle Kryptobörsen wie Coinbase, aber auch Neobroker wie Trade Republic an. Auch bei klassischen Anbietern wie der Consorsbank oder der ING ist das möglich, allerdings können Anleger hier keine Kryptowährung direkt kaufen, sondern müssen auf spezielle Zertifikate ausweichen.

Was Bitcoin-Sparpläne bringen, zeigt eine Beispielrechnung: Angenommen, ein Anleger legt jeden Monat 300 Euro am Kapitalmarkt an und will davon fünf Prozent beziehungsweise 15 Euro monatlich in die Kryptowährung investieren. Seit Anfang 2021 hätte er 600 Euro eingesetzt und ein Plus von 755 Euro oder 125 Prozent eingefahren, trotz aller Kurskapriolen. Hätte er die 600 Euro als Einmalinvestition direkt angelegt, läge seine Rendite mit gut 150 Prozent zwar etwas höher. Den ruhigeren Schlaf hatte aber garantiert der Sparplan-Anleger.

Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals am 9. April. Wir haben ihn aktualisiert und zeigen ihn erneut.

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