Braunschweig: Verheerendes Feuer in Aerosol-Fabrik – wie gefährlich sind die Stoffe wirklich?

Nach dem Großbrand in einer Aerosol-Fabrik im Braunschweiger Gewerbegebiet am Schöppenstedter Turm sind die Löscharbeiten noch immer nicht abgeschlossen. Vermutlich werden die Einsatzkräfte noch den ganzen Mittwoch (17. April) vor Ort sein.

Das Feuer war auf dem Gelände der „aerosol service GmbH“ ausgebrochen. Eine Firma, die sich laut eigenen Angaben auf die Abfüllung von Sprays spezialisiert hat und in den Bereichen „KFZ-Pflege, Wartung, Hobby, Handwerk, Haushalt, Kosmetik, Pflanzenschutz und Tierpflege“ aktiv ist.

Braunschweig will die Wasserqualität testen

Nachdem es am Dienstag (16. April) noch geregnet hatte und auch das Löschwasser mittlerweile in Braunschweiger Gewässer geflossen ist, stellt sich nun die Frage, inwieweit Böden und Grundwasser belastet sein könnten.

Genau um diese Frage zu klären, ist die Stadt Braunschweig nun aktiv geworden. Auf Anfrage von News38 erklärt die Stadtverwaltung: „Diverse Klärungsprozesse laufen jetzt an oder werden noch gestartet“, so ein Pressesprecher. Deshalb könne noch nicht umfassend Auskunft gegeben werden. Doch fest steht bereits jetzt: „Durch die herrschende Windrichtung ist der Rauch ganz überwiegend nach Osten in die Nachbarlandkreise gezogen (der Schöpppenstedter Turm liegt teilweise schon auf Wolfenbütteler Gebiet).“

+++ Braunschweig: Großbrand am Schöppenstedter Turm – Gaffer gehen ungewöhnliche Wege +++

Die Deutsche Presse Agentur berichtet unterdessen, dass „das Lagezentrum des Innenministeriums Sachsen-Anhalt weiter vor der Ausbreitung der Rauchwolke [warnt]. Betroffen sind nach Angaben des Lagezentrums die Landkreise Harz, Börde und Mansfeld-Südharz. Nach ersten Erkenntnissen könne es zur Freisetzung von Chemikalien gekommen sein, teilte das Innenministerium mit. Bislang sei der Austritt von Aceton festgestellt worden.“

Braunschweig: Warnung der Bevölkerung bleibt bestehen

Ein Umweltexperte erklärte im Interview mit der „Braunschweiger Zeitung“, welche Umweltschäden durch einen derartigen Brand verursacht werden könnten. Professor Roland Goertz, Direktor des Feuerwehrwissenschaftlichen Instituts der Universität Wuppertal und Experte für Chemieunfälle, erklärt, dass bei einem derartigen Feuer viel Ruß entstehen könnte. „Der verteilt sich allerdings meistens und kann in der Natur abgebaut werden. Wenn ich als Anwohner zum Beispiel Rußflocken auf meinem Gartengemüse finde, sollte ich es nicht essen. Wir wissen derzeit nicht, welche Stoffe genau gebrannt haben.“

Auf die Frage, was Anwohner machen sollen, die möglicherweise verrußte Teile auf ihren Grundstücken finden, warnt der Experte, diese mit bloßen Händen anzufassen. Am besten sollten diese erst mal liegen bleiben und von der Feuerwehr begutachtet werden. Es könne sich um Teile der Gebäude, aber auch um Teile von Spraydosen handeln, heißt es im Bericht der „Braunschweiger Zeitung“.

+++ Braunschweig: Großbrand trifft ganze Region! +++ Mehrere Einsatzkräfte verletzt +++

Da das Löschwasser in Wabe und Mittelriede gelangt war, plant die Stadt Braunschweig nun, das Wasser am Mittwoch zu beproben und zu analysieren. Da die Ergebnisse nicht mehr im Laufe des Tages vorliegen werden, bleibe die Warnung bestehen, dieses Wasser nicht zur Bewässerung zu verwenden und auch keine Hunde darin baden zu lassen. Dies gelte auch für Wasser aus Regenwassertanks mit verdächtigen Einträgen“, heißt es von der Stadt Braunschweig.

Mehr News:

Kreis Wolfenbüttel: Mitten im Feuer-Chaos kracht es gewaltig – VW-Fahrer kämpft um sein Leben Braunschweig: Großbrand trifft ganze Region! +++ Mehrere Einsatzkräfte verletzt Braunschweig: Großbrand am Schöppenstedter Turm – Gaffer gehen ungewöhnliche Wege

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Braunschweig: Verheerendes Feuer in Aerosol-Fabrik – wie gefährlich sind die Stoffe wirklich?

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