"Eher Tsunodas Fehler": Haas mit Magnussen-Strafe nicht einverstanden

Yuki Tsunoda ist nach seinem Aus in China angefressen, doch bei Haas sieht man eher den Japaner in der Schuld als Kevin Magnussen, der die Strafe erhielt

Für Yuki Tsunoda war das Rennen in China vorzeitig beendet

Der erste Neustart nach der Safety-Car-Phase in Schanghai war aus Sicht der Racing Bulls kein guter. Erst knallte Lance Stroll Daniel Ricciardo ins Heck und zwang den Australier damit kurz darauf zur Aufgabe, und nur wenige Kurven später war auch das Rennen seines Teamkollegen Yuki Tsunoda beendet.

Der Japaner war in Kurve 6 mit Haas-Pilot Kevin Magnussen aneinandergeraten, der Tsunoda berührt und dabei in einen Dreher geschickt hatte – mit kaputter Felge parkte er sein Auto auf der Wiese.

“Ich bin wirklich frustriert, wie es geendet ist”, sagt Tsunoda, nachdem er bis dahin sehr zufrieden mit seinen Fortschritten nach dem 19. Startplatz war. “Ich habe ihm eine Menge Platz gelassen, aber musste dann ausscheiden. Das ist ziemlich frustrierend, ich bin sehr sauer.”

¿pbshowheroespb¿Zwar erhielt Magnussen für die Kollision eine Zeitstrafe von zehn Sekunden sowie zwei Strafpunkte, das ist aber für Tsunoda auch das absolute Minimum an Strafe. “Ich meine, er ist noch im Rennen und ich nicht”, hadert er. “Aber zehn Sekunden sind besser als fünf Sekunden.”

Anders sieht es naturgemäß Kollisionspartner Magnussen: “Für mich sah es so aus, als würde er sehr weit rausfahren”, schildert dieser. “Aber dann ist er doch reingefahren, und ich war noch in meiner Rotation gefangen. Ich konnte wirklich nichts mehr tun, aber sie haben entschieden, dass ich eine Strafe bekomme. Es ist, wie es ist.”

Der Däne sagt, dass beim Kontakt noch eine Wagenbreite außen Platz war und dass sich beide einfach ein wenig missverstanden hätten. “Für mich könnte es auch ein Rennunfall sein”, so Magnussen.

Komatsu: Eher Tsunodas Fehler

Der Meinung ist auch sein Teamchef Ayao Komatsu: “Ich stimme der Entscheidung nicht zu”, sagt er und hält die Strafe für “nicht berechtigt”. Denn: “Es ist einfach ein Rennunfall, denke ich.”

Komatsu begründet: “Er hat Tsunoda nicht von der Strecke gefahren. Er ist in Kurve 6 inne gewesen, und hat den Scheitelpunkt getroffen. Tsunoda war weit draußen, aber er hat Platz gelassen und Tsunoda kam dann immer weiter zurück.” Für ihn sei Magnussen “nicht vollständig schuld” an der Kollision.

Mehr noch: “Für mich ist es höchstens 50/50, aber wenn überhaupt, dann ist es eher Tsunodas Fehler”, so Komatsu. “Warum ist das eine Strafe? Ich weiß es nicht.”

Nach dem Rennen wollte Haas noch einmal mit der Rennleitung über den Vorfall sprechen. “Es ist nicht so, dass man Berufung einlegen kann, aber wir können eine Erklärung verlangen”, so der Teamchef.

Zumindest Punkte für Hülkenberg

Für beide Fahrer war das Rennen nach der Kollision effektiv beendet. Tsunoda schied an Ort und Stelle aus, Magnussen schleppte sich beschädigt in die Box und fuhr dem Feld mit seiner Zeitstrafe nur hinterher. Während Teamkollege Nico Hülkenberg den nächsten Zähler holte, blieb Magnussen nur die nächste Strafe.

Doch ohnehin war das Rennen von Magnussen bis dahin kein gutes: “Wir hatten es mit einem Stopp versucht, aber hätten das anders handhaben müssen”, schildert der Däne. Denn er war zu Beginn der einzige Fahrer auf dem harten Reifen und hatte dadurch Plätze verloren.

“Ich war überrascht, dass so viele auf dem Soft waren, und kein anderer auf Hard. Ich war ganz alleine. Und dann sind wir von der Einstopp abgerückt, aber kurz danach hatte ich den Reifenschaden mit Tsunoda”, erzählt er. “Also musste ich effektiv doch einen Stopp machen, aber mit dem Medium, das war nicht ideal.”

Die Performance von Hülkenberg macht ihm aber Mut, dass noch eine Menge mehr im Auto steckt. Der Start von Haas in die Saison sei stark gewesen, aber er selbst habe ein paar Möglichkeiten ausgelassen. “Wir müssen die operativen und strategischen Fehler ausmerzen, dann können wir auch mehr Punkte holen”, sagt er.

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