Nato-Manöver nahe der russischen Grenze: Finnland nimmt erstmals als Mitglied teil

nato-manöver nahe der russischen grenze: finnland nimmt erstmals als mitglied teil

Nordic Response ist ein alle zwei Jahre stattfindendes Militärmanöver der Nato. Finnische Truppen werden zum ersten Mal seit dem Beitritt ihres Landes zum Bündnis daran teilnehmen.

Finnland, Schweden und Norwegen eröffneten am heutigen Montag die Nordic Response 24, eine von Norwegen geleitete Nato-Militärübung, die in den nördlichen Teilen der drei Länder unweit der Grenze zu Russland stattfindet. Die Übung wird zu Lande, zu Wasser und in der Luft stattfinden und rund 20.000 Soldaten aus 14 Ländern umfassen.

Wie der staatliche finnische Rundfunksender Yle berichtet, handelt es sich dabei um die größte Militärübung, an der die finnischen Streitkräfte jemals im Ausland teilgenommen haben: Es wird erwartet, dass über 50 Schiffe sowie über 100 Kampfjets, Hubschrauber und andere Flugzeuge teilnehmen werden. Es sei auch „das erste Mal, dass das Land als Nato-Mitglied die kollektive Verteidigung des Bündnisses übt“. Nordic Response 2024 ist Teil des Großmanövers Steadfast Defender, wofür das Verteidigungsbündnis rund 90.000 Soldaten mobilisiert hat.

Alexander Stubb, der am Freitag als neuer finnischer Präsident vereidigt wurde, sagte, dass er am 7. März zu seiner ersten Auslandsreise aufbrechen werde, um die Übung der Militärallianz in Norwegen zu inspizieren. Die Nachrichtenagentur AP zitierte Stubb am Freitag mit den Worten: „Wenn mir jemand vor zwei Jahren gesagt hätte, dass der finnische Präsident eine Woche nach seinem Amtsantritt seinen ersten Arbeitsbesuch bei Nato-Übungen machen würde, hätte ich es nicht geglaubt.“

Finnland wurde bereits im April vergangenen Jahres das 31. Nato-Mitglied. Gemeinsam mit dem Nachbarland Schweden hatte es im Mai 2022 als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gemeinsam eine Mitgliedschaft in dem westlichen Militärbündnis beantragt.

Am vergangenen Montag hat Schweden die letzte Hürde auf dem Weg zur Nato-Mitgliedschaft genommen: Das ungarische Parlament ratifizierte als letztes Mitglied den Beitritt. Die russische Botschaft in Stockholm erklärte, Schweden könne seine Sicherheitspolitik zwar selber bestimmen, doch werde der Beitritt „zu einer Militärallianz, die Russland gegenüber feindlich gesinnt ist, negative Konsequenzen für die Stabilität in Nordeuropa und an der Ostsee haben“. Die Ostsee werde nie ein „Nato-See“ sein, hieß es weiter. Nach Schwedens Beitritt sind mit Ausnahme Russlands alle Ostsee-Anrainer Nato-Mitglieder.

Gleichzeitig überqueren Soldaten aus 10 Nato-Ländern im Rahmen der großen Militärübung Steadfast Defender am heutigen Montag den längsten Fluss Polens. Die Übung mit dem Namen Dragon 24 an der Weichsel findet auf Höhe des Ortes Korzeniowo etwa hundert Kilometer südlich von Danzig statt. Insgesamt sind nach Angaben der polnischen Streitkräfte 20.000 Soldaten aus zehn Nato-Ländern beteiligt, davon 15.000 aus Polen. Die Überquerung der Weichsel mit dem Bau einer Ponton-Brücke ist ein Test für die Zusammenarbeit der Streitkräfte zu Land, zu Wasser, in der Luft und im Cyberraum. (mit AFP, dpa)

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