Galeria Karstadt Kaufhof: Diese Filialen schließen

Mehr als jedes sechste Warenhaus macht Galeria Karstadt Kaufhof im Rahmen der Insolvenz dicht. Sehen Sie hier, welche Geschäfte betroffen sind – und welche offen bleiben.

galeria karstadt kaufhof: diese filialen schließen

Galeria Karstadt Kaufhof: Diese Filialen schließen

Am Freitag war bekannt geworden, dass Galeria Karstadt Kaufhof im Zuge seiner Insolvenz 16 von seinen 92 Warenhäuser schließt. Nun ist bekannt, welche.

Auf dieser Karte sehen Sie neben den Filialen, die dicht machen, auch alle weiter geöffneten:

Betroffen von den Schließungen sind demnach die Warenhäuser in Augsburg, Berlin Ringcenter, Berlin-Spandau, Berlin-Tempelhof, Chemnitz, Essen, Köln Breite Straße, Leonberg, Mainz, Mannheim, Oldenburg, Regensburg Neupfarrplatz, Trier Fleischstraße, Würzburg und Wesel.

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Von den rund 12.800 Menschen, die das Unternehmen beschäftigt, sollen 11.400 demnach ihren Job behalten. Rund 1400 würden gehen müssen, hieß es. »Wir haben für den Erhalt jeder einzelnen Filiale hart verhandelt. Nicht nur im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch im Hinblick auf lebendige Innenstädte«, teilte Insolvenzverwalter Denkhaus nun mit. »Dort, wo uns mit den Vermietern ein wirtschaftlich vertretbares Ergebnis trotz größter Bemühungen aller Beteiligten und trotz der Unterstützung durch die Politik nicht zu erzielen war, können die betreffenden Häuser nicht fortgeführt werden.«

Es gebe »eine sozialverträgliche Lösung« für die betroffenen rund 1400 Mitarbeitenden, hieß es. Sie könnten für acht Monate in eine Transfergesellschaft wechseln, »um sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren«.

Betriebsrat spricht von »unwirklicher Situation«, Ver.di will kämpfen

Es sei eine »unwirkliche Situation«, teilte Jürgen Ettl, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, mit. Vor ein paar Wochen sei die Angst vor einer Abwicklung der gesamten Kette noch groß gewesen. Neben der »Erleichterung durch den Weiterbetrieb der meisten Filialen« sei es nun »Tatsache, dass für viele Mitarbeiter*innen die eigene berufliche Zukunft im Warenhaus jetzt endet«.

Die Gewerkschaft Ver.di kritisierte die Schließungspläne »aufs Schärfste«. Es sei »verantwortungslos, wiederholt derart mit den Sorgen, Nöten und Ängsten der Menschen bei Galeria Karstadt Kaufhof und ihrer Familien zu spielen«, teilte Silke Zimmer aus dem Ver.di-Bundesvorstand mit. Die Schließungspläne dürften nicht hingenommen werden. Man wolle um Arbeitsplätze und Filialen kämpfen.

Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Grund für die schwierige Lage nannte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers René Benko. Deren Schieflage hatte unmittelbare Auswirkungen: Im Zuge der letzten Insolvenz von Benko zugesagte Finanzmittel für die Sanierung der Warenhauskette waren nicht mehr geflossen.

Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz die Kaufhauskette übernehmen will.

Insolvenzverwalter Denkhaus will bis Ende April den Insolvenzplan für den Eigentümerwechsel vorlegen. Die Gläubiger kommen am 28. Mai in der Messe Essen zusammen, um darüber abzustimmen. Rechtskräftig ist der Plan erst, wenn die Gläubigerversammlung ihn annimmt und dieser anschließend vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli will Denkhaus das Unternehmen an die neuen Eigner übergeben.

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