«Wir schliessen. Alles muss raus» steht auf dem Banner in der Tür eines Geschäfts.
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland bleibt nach dem Rekordwert im vergangenen Dezember weiter auf einem hohen Niveau. Wie das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) am Donnerstag mitteilte, lag die Zahl der Insolvenzen im Januar bei 1077 und damit um fast 40 Prozent über dem Vorjahreswert. Bezogen auf den Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie, liege der Wert immer noch 20 Prozent höher.
Einen Grund für die anhaltend hohe Zahl von Insolvenzen sieht das IWH auch in den Corona-Hilfen für schwache Unternehmen. Diese seien häufiger an Unternehmen gezahlt worden, die schon vor der Krise unproduktiv gewesen seien, erklärte Stefan Müller, Leiter der IWH-Abteilung, die für die Insolvenzforschung verantwortlich ist. Dies habe zu niedrigen Insolvenzzahlen während der Pandemie geführt. «Die hohen Insolvenzzahlen heute sind zum Teil ein Nachholeffekt der Staatshilfen während der Corona-Pandemie.» Allerdings hatte in den Jahren 2003 und 2010 nach IWH-Angaben teilweise mit 2000 Insolvenzen pro Monat mehr als doppelt so viele Firmenpleiten gegen wie aktuell.
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