Immobilien : Zahl der Wohnungssuchen steigt stark – vor allem in einer Stadt

Länger als ein Jahr dauert für viele Mieter inzwischen die Suche nach einer neuen Wohnung. Jeder sechste geht davon aus, dass seine Suche in diesem Jahr nicht zum Erfolg führen wird.

Für viele Menschen wird es zunehmend schwieriger, eine neue Wohnung zu finden. So brauchen Mieter im Durchschnitt inzwischen länger als ein Jahr, um neuen Wohnraum zu finden. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Portals Immoscout24.

Die Studienergebnisse belegen auch, dass es für viele enorm kompliziert ist, eine Wohnung zu finden, die den eigenen Vorstellungen von Lage, Größe und Preis entspricht. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout24, weiß: „Besonders die seit Jahren steigenden Mieten führen dazu, dass eine neue Wohnung eigentlich immer mit gestiegenen Kosten verbunden ist.“

Das Immobilienportal hat im März und April insgesamt 1183 Personen befragt, die einen Suchauftrag für Miete oder Kauf einer Wohnung oder eines Hauses auf die Website des Portals eingestellt haben. Über 54 Prozent von ihnen gaben dabei an, dass sie bereits mehr als ein Jahr nach einer neuen Wohnung suchen. Fast 23 Prozent aller Befragten waren bereits länger als zwei Jahre auf der Suche.

Immobilien: Mehr Wohnungssuchende als vor Corona

Angesichts der Situation bleiben immerhin rund zwei Drittel der Befragten optimistisch und erwarten, dass sie in diesem Jahr erfolgreich etwas Passendes finden werden. Andererseits gibt es aber auch viel Resignation: Jeder Sechste geht davon aus, dass seine Suche nicht zu einem erfolgreichen Ziel führen wird.

Eine weitere Entwicklung auf dem Markt ist auffällig: Die Zahl der Mieter, die eine neue Wohnung suchen, ist deutlich gewachsen. Denn viele von ihnen hatten einen Umzug in den Coronajahren 2020 und 2021 zurückgestellt. Nun steigt die Zahl der Suchaufträge massiv an, was die Zahlen belegen: So liegt die Zahl der Gesuche inzwischen bundesweit mehr als 38 Prozent über dem Vor-Corona-Jahr 2019. Unter den Metropolen ragt Hamburg heraus – allein dort wuchs die Zahl der Suchaufträge um 31 Prozent.

Dass die Steigerungsquote der Gesuche in den Großstädten dennoch geringer ist als im Landesvergleich, liegt laut den Immoscout-Experten daran, dass die Nachfrage dort schon immer hoch war. Zum anderen sind Mieter derzeit bereit, immer weiter ins Umland der Großstädte oder teils sogar in den ländlichen Raum auszuweichen.

Persönliche Gründe stehen im Vordergrund

Dabei sind die Gründe dafür, warum Menschen umziehen müssen oder möchten, höchst verschieden. In den meisten Fällen liegen sie im persönlichen oder familiären Bereich, wie mehr als ein Drittel der Befragten angibt. Vergrößern wollen sich 28 Prozent, 14 Prozent wollen sich verkleinern.

Doch egal, ob die neue Wohnung größer oder kleiner ausfallen soll – fast die Hälfte der Befragten hat Probleme mit den hohen Preisen, die sie für den neuen Wohnraum künftig entrichten müsste. „Oft scheuen die Menschen deswegen den Umzug“, beobachtet Immoscout24-Geschäftsführerin Crockford.

An der fehlenden Flexibilität der Menschen liegt es jedenfalls nicht, wenn viele Wohnungssuchende derzeit nicht das Richtige finden. Fast jeder Dritte ist der Umfrage zufolge schon mehr als fünfmal im Leben umgezogen – bei über 30 Prozent waren es zwei- bis dreimal. Nur knapp sieben Prozent gaben an, dass sie noch niemals zuvor umgezogen seien.

Erstpublikation: 25.04.2024, 10:39 Uhr.

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