Lage in Ostukraine eskaliert: Putin setzt auf Offensive – Ukraine will Russland maximale Verluste zufügen

Ukraine-Krieg

Lage in Ostukraine eskaliert: Putin setzt auf Offensive – Ukraine will Russland maximale Verluste zufügen

Im Ukraine-Krieg verschärft sich die Lage in der Ostukraine. Während die russische Armee die Offensive an drei Fronten verstärkt, bleibt der ukrainische Oberbefehlshaber optimistisch.

Bachmut – In der Oblast Donezk kämpfen ukrainische Soldaten an den Fronten seit Kriegsbeginn gegen die völkerrechtswidrige Invasion durch Russland an. Seit einigen Wochen verstärkt die russische Armee unter Wladimir Putin die Offensive in den ostukrainischen Gebieten. Auch, wenn die Ukraine einige Angriffe abwehren kann, kommt es immer wieder zu Verlusten. Nun eskalierte die Situation in drei Städten erneut. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte beschreibt die Lage vor Ort.

Trotz „erheblicher Verluste“ im Ukraine-Krieg: Russland mit intesivierter Offensive in Ostukraine

Vor einigen Wochen konnte Russland die hart umkämpfte Stadt Awdijiwka erobern. Seitdem liegt der Fokus darauf, ein weiteres Vordringen von Putins Armee in ukrainische Städte zu verhindern und die Verluste im Ukraine-Krieg auf eigener Seite niedrig zu halten. Doch vor allem in der Ostukraine intensivierte Russland die Offensive seit der Präsidentschaftswahl im März, teilt nun Oleksandr Syrskyi, Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, auf Telegram mit. In den vergangenen Tagen habe sich die Lage an den Fronten in drei Städten deutlich verschärft. „Trotz erheblicher Verluste verstärkt der Gegner seine Bemühungen durch den Einsatz neuer Einheiten mit Panzerfahrzeugen und erzielt dadurch gelegentlich taktische Erfolge“, ist in dem Statement zu lesen. Genaue Zahlen zu den Verlusten im Ukraine-Krieg nannte er nicht.

lage in ostukraine eskaliert: putin setzt auf offensive – ukraine will russland maximale verluste zufügen

Ukrainische Soldaten gehen an einem Freiwilligenbus vorbei, der nach dem Einschlag einer russischen Drohne in Bachmut brennt.

Russland greife verstärkt die Positionen bei Lyman, die nördlichste Stadt in der Oblast, und im rund 64 Kilometer entfernten Bachmut mit Stoßtruppen und Panzerfahrzeugen an. Auch in Pokrovsk sollen russische Streitkräfte versucht haben, die Frontlinien der Ukraine mit Dutzenden von Panzern und Schützenpanzern zu durchbrechen. Wie Syrskyi weiter mitteilt, spiele das trockene Wetter in der Ostukraine der russischen Offensive in die Karten, da die meisten Gebiete so besser zugänglich geworden waren.

Ukrainische Streitkräfte wollen Russlands Verluste in Ostukraine maximieren

Syrskyi betont jedoch, er habe alle Maßnahmen ergriffen, um die Lage an den Fronten zu stabilisieren und die Effektivität der ukrainischen Truppen zu erhöhen. Darüber hinaus sei seine Arbeit in der Ostukraine dem Ziel gewidmet, „Verluste der feindlichen Einheiten“ zu maximieren. Zuletzt sprach die Ukraine von hohen Verlusten für Putins Armee, im Februar allein seien 983 russische Soldaten am Tag ums Leben gekommen. Insgesamt, so heißt es seitens der Ukraine, seien über 450.000 russische Streitkräfte im Krieg gefallen. Eine unabhängige Bestätigung dieser Zahlen ist nicht möglich. Der britische Geheimdienst geht derzeit von rund 355.000 verwundeten oder getöteten Russen aus.

Mehr Drohnen, mehr Soldaten: Ukraine will weiteres Vordringen in Ostukraine durch Russland vermeiden

Um die Verteidigung an den ostukrainischen Fronten aufrechtzuerhalten, sei der Bestand an Drohnen aller Typen laut Syrskyi aufgestockt worden. Im Ukraine-Krieg konnte das angegriffene Land bereits diverse Erfolge durch den Einsatz, der teils selbst entwickelten und modernen Drohnen erzielen. Da Russlands Armee deutlich größer ist, als die der Ukraine, sei die technische Überlegenheit nun umso wichtiger.

Neben dem verstärkten Einsatz von Drohnen, um der russischen Offensive in der Ostukraine entgegenzuwirken, seien bereits auch weitere Streitkräfte mobilisiert worden. Der Oberbefehlshaber betont jedoch, es sei wichtig, die Qualität der Ausbildung des Militärpersonals, insbesondere der Infanterieeinheiten, zu verbessern. Nur so könnten diese das „volle Potenzial der Kampfausrüstung nutzen“. In Kiew wurde das Rekrutierungsalter von Männern von zuvor 27 auf nun 25 Jahre heruntergesetzt, da der Ukraine Soldaten im Kampf gegen Russland fehlen. Ein Vertreter Kiews forderte zuletzt mehr Frauen an der Front.

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