Klimabeauftragte hofft auf konkrete Fortschritte bei UN-Konferenz

klimabeauftragte hofft auf konkrete fortschritte bei un-konferenz

«Wichtig ist, dass COP28 ein starkes Signal sendet», sagt die Klimabeauftragte Jennifer Morgan.

Trotz globaler Spannungen wegen der Kriege im Gazastreifen und der Ukraine setzt die Bundesregierung auf konkrete Erfolge bei der Weltklimakonferenz in Dubai. Greifbare Fortschritte im Kampf gegen die Erderwärmung seien «möglich und dringend notwendig», sagte die Klimaschutzbeauftragte im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Darauf arbeiten wir mit aller Kraft hin.»

Die UN-Konferenz beginnt am Donnerstag, erwartet werden 70.000 Teilnehmer aus rund 200 Staaten. Bei der Eindämmung der Klimakrise hinkt die Staatengemeinschaft weit hinterher. Fraglich ist aber, ob sich alle Länder in Dubai gemeinsam zu einem Ausstieg aus den klimaschädlichen Energieträgern Kohle, Öl und Gas verpflichten.

Eine Chance für die Welt

Morgan sagte, alle Staaten seien durch die Klimakrise bedroht – und es gebe die Aussicht «auf noch viel schlimmere Auswirkungen», wenn die planetare Schmerzgrenze von 1,5 Grad überschritten werde. Die Klimakonferenz, im UN-Jargon COP28 genannt, sei eine Chance für die Welt, gemeinsam mutige Entscheidungen zu treffen. Die Transformation hin zu einem Wirtschaften ohne Kohle, Gas und Öl passiere längst – in Afrika, in Lateinamerika, in Asien. «Diese Dynamik und der klare wissenschaftliche Befund, dass das fossile Wirtschaftsmodell ein Auslaufmodell ist, lassen mich auf ein gutes COP-Ergebnis hoffen.»

Die Staatengemeinschaft hatte 2015 in Paris beschlossen, die Erderwärmung auf unter 2 Grad zu begrenzen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, möglichst sogar 1,5 Grad. Zurzeit steuert der Planet laut dem UN-Umweltprogramm UNEP auf eine fast 3 Grad wärmere Welt zu – mit fatalen Folgen wie immer häufigeren und schwereren Stürmen, Dürren, Waldbränden, Hitzewellen und Überschwemmungen.

COP28 soll starkes Signal senden

Morgan sagte, nötig sei ein «Dreiklang» bei der Beschleunigung der globalen Energiewende: eine weltweite Verdreifachung bei den erneuerbaren Energien, eine Verdoppelung der Energieeffizienzrate, und ein schrittweiser, gerechter Ausstieg aus fossilen Energieträgern, zunächst insbesondere aus der Kohle. «Ohne den Ausstieg aus Fossilen werden wir es nicht schaffen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 zu halbieren und eine 1,5 Grad-Welt in Reichweite zu halten», sagte Morgan. «Wichtig ist, dass COP28 ein starkes Signal sendet.»

Lobend äußerte sich die frühere Greenpeace-Chefin über einen neuen Fonds zum Ausgleich von Verlusten und Schäden in armen Ländern, in den alle Staaten freiwillig einzahlen sollen. Dieser stelle sicher, dass die am schwersten von der Klimakrise betroffenen Entwicklungsländer möglichst schnell Unterstützung erhielten und dass alle Staaten, die dazu in der Lage sind, nun auch finanziell etwas beitragen.

«Dazu gehören neben den Industriestaaten wie Deutschland auch andere wohlhabende Länder – insbesondere Staaten, die mit fossilen Energien viel Geld verdienen und solche, die zu den größten Verursachern von Treibhausgasen gehören.» Außenministerin Annalena Baerbock hatte Mitte des Monats namentlich die Öl- und Gas-Staaten am Golf und auch China aufgefordert, in den Fonds einzuzahlen.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World