Kroatien im Rim-Tim-Tagi-Rausch

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Kroatien im Rim-Tim-Tagi-Rausch

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ESC-Fans in Kroatien feiern ihren Helden schon jetzt.

„Baby Lasagna“ begeistert die Massen nicht nur in seiner Heimat und soll den Eurovision Songcontest nach Zagreb bringen.

Ein 28jähriger Barde elektrisiert in Kroatien die Massen. Im schnellsten Elektrosportwagen Europas, dem im Adriastaat gefertigten Rimac Nevera, rollte Robert Purisic alias „Baby Lasagna“ am Freitag vor seinem frühen Abflug nach Malmö im Blitzlichtgewitter der Presse zum Zagreber Flughafen. Und wenn es nach dem Willen seiner begeisterten Landsleute geht, soll ihn die ebenso schräge wie eingängige Emigrationshymne „Rim Tim Tagi Dim“ im fernen Schweden an die Spitze des Eurovision-Songcontests (ESC) katapultieren.

Dabei war der Spaßrocker aus dem Istrien-Städtchen Umag von Kroatiens öffentlich-rechtlichem HRT-Sender zunächst nur als Reservekandidat für die nationale Vorentscheidung im Februar nominiert worden. Doch der Nachrücker mit den Hardrockerwurzeln pulverisierte mit seinem energiegeladenen Auftritt nicht nur die heimische Konkurrenz, sondern hat sich mit seinen rasanten Auswanderhit in den europäischen Favoritenkreis bugsiert.

ESC-Erfolge sind lange her

Bei den Buchmachern rangiert „Baby Lasagna“ hinter dem Schweizer Nemo aktuell auf Rang zwei. Bei der Probeabstimmung der international größten ESC-Fan-Site wiwiblogs.com führt Kroatiens Hoffnungsträger das Konkurrenzfeld der ESC-Solo-Artisten sogar einsam an.

Inbrünstig schwelgt ein ganzes Land im ESC-Fieber – und hofft auf die erste Ausrichtung des Wettbewerbs seit der Unabhängigkeit 1991. Nicht nur im Netz lassen tausende Kroat:innen bei unzähligen Challenge-Aufnahmen ihre Ellbogen und Knie im Rim-Tim-Tagi-Dim-Rhythmus zackig zucken. Zur Unterstützung von „Baby Lasagna“ gingen hunderte von Tänzer:innen, Feuerwehrleuten, Polizist:innen, Primaballerinas und Marktfrauen Mitte April in Zagreb, Split, Osijek, Zadar und Umag zeitgleich auf die Straße – und tänzelten sich mit ihrer beieindruckenden Performance fröhlich und gemeinsam in ESC-Trance.

Vermutlich ist es auch die jahrelange Erfolglosigkeit, die den Adriastaat so erwartungsfroh auf Siegeslorbeeren beim ESC hoffen lässt. Es war zwar die kroatische Band „Riva“, die dem damaligen Jugoslawien 1989 in Lausanne mit „Rock me“ den ersten und einzigen ESC-Sieg erträllerte. Doch außer zwei vierten Plätzen in den 90er Jahren blieb den kroatischen Gesangsanstrengungen seitdem der erhoffte Erfolg versagt. Seit 2001 hatte es kein kroatischer Beitrag mehr in die Top-Ten geschafft. Und seit 2018 waren die Hoffnungsträger gar stets schon im Halbfinale gescheitert.

Doch „Baby Lasagna“ will seine Chance am Schopfe packen. Während der deutsche Außenseiter Isaak vorsorglich schon den letzten Platz zum Erfolg erklärt und sich nach eigener Aussage mit „Chillen“ auf seinen Malmö-Auftritt vorbereitet, tingelt der studierte Tontechniker Purisic für Proben, Interviews und Konzerte im In- und Ausland seit Wochen unermüdlich durch Konzerthallen, TV- und Tonstudios.

Er sei aufgeregt, schlafe wenig und gehe viel häufiger zur Toilette als sonst, bekennt das Energiebündel mit der blondgefärbten Tolle. „Egal“ sei ihm aber, ob der ESC 2025 in Zagreb, Pula oder seiner Heimatstadt Umag ausgerichtet werde, scherzte er diese Woche nach einem Auftritt in Ljubljana: „Hauptsache, er steigt im nächsten Jahr in Kroatien.“

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Hat Chancen in Malmö: „Baby Lasagna“ alias Marko Purisic.

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