Modekonzern Shein plant offenbar US-Börsengang

Mit seiner Billigstkleidung für das TikTok-Publikum verdient der chinesische Konzern Milliarden. Nun strebt das junge Unternehmen an die US-Börse.

modekonzern shein plant offenbar us-börsengang

Der chinesische Online-Modehändler Shein hat offenbar einen Antrag auf einen Börsengang in den USA gestellt. Die US-Großbanken Goldman Sachs, JPMorgan Chase und Morgan Stanley seien als Konsortialführer für den Börsengang engagiert worden, der im Jahr 2024 stattfinden könnte, berichtete das »Wall Street Journal« (WSJ) am Montag unter Berufung auf Insider. Shein lehnte einen Kommentar zu dem Bericht ab. Das Unternehmen wurde im Mai mit mehr als 60 Milliarden Dollar bewertet. Früheren Aussagen von Insidern zufolge hatte das Unternehmen 2020 einen Anlauf zum Sprung auf das US-Börsenparkett abgebrochen.

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Shein, das sich dank niedriger Preise zu einem der weltweit größten Online-Modehäuser entwickelt hat, produziert Bekleidung in China und verkauft sie ausschließlich im Ausland, vor allem in den USA und Europa. Wegen der günstigen Preise steht das Unternehmen unter Verdacht, seine Waren unter menschenunwürdigen Bedingungen herstellen zu lassen.

Allenthalben versucht die Modeindustrie, das Image der Umweltsünderin abzustreifen, redet ständig von besseren Arbeitsbedingungen und nachhaltigem Konsum. Shein hingegen geht es vor allem darum, schnell günstige Ware in den Markt zu drücken, Kopieren gehört dabei zum Konzept. Im Kern ist es ein Technologiekonzern, für den Kleidungsstücke nur noch Datenpunkte sind. Wachstumspotenzial liegt nicht mehr in der Verbesserung der Qualität, sondern in der Genauigkeit der Empfehlungsalgorithmen. Die Kids sollen nicht nur kaufen, sondern möglichst lange in der App verweilen, sollen zu Nutzern werden, zum Teil einer Community.

Das Unternehmen beschränkt sich längst nicht mehr auf Kleidung, sondern stellt auch Möbel, Kosmetik, Haustierzubehör her, bedient jene Exportmärkte, die am schnellsten wachsen. Viele Beobachter halten deshalb den Vergleich mit anderen Modekonzernen nicht mehr für treffend.

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