Autozulieferer : Conti-Finanzvorständin Garcia Vila lehnt Vertragsverlängerung ab

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Katja Garcia Vila data-portal-copyright=

Der Dax-Konzern muss nach nicht einmal drei Jahren einen neuen CFO suchen. Wohin es die 51-jährige Managerin zieht, ist noch unklar.

Continental verliert seine Finanzvorständin Katja Garcia Vila. Die langjährige Managerin hat am Montag den Aufsichtsrat des Dax-Konzerns informiert, dass sie für eine Vertragsverlängerung zum Ende ihrer Amtszeit nicht zur Verfügung stehe.

Die 51-Jährige begründet den Schritt mit eigenen Karriereplänen. Ihr Vertrag endet im Dezember 2024. Die Finanzvorständin wird ihr Mandat allerdings so lange weiterführen, bis ihre Nachfolge geregelt ist, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns.

Im Wortlaut teilte Garcia Vila mit: „Ich fühle mich den Menschen bei Continental und dem Unternehmen seit 27 Jahren zutiefst verbunden. Meine Entscheidung, meinen beruflichen Weg außerhalb des Unternehmens fortzusetzen, ändert nichts daran. Ich blicke voller Dankbarkeit auf die wertvolle Zeit bei Continental.“

Die in Göttingen geborene Managerin war 2021 auf den lang amtierenden Finanzvorstand Wolfgang Schäfer gefolgt. Gegen Schäfer wurden damals Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Volkswagen-Dieselskandal aufgenommen. Der Aufsichtsrat setzte Schäfer ab und Garcia Vila ein.

Continental-Chef Nikolai Setzer bedauert das Ausscheiden der Vorständin: „Katja Garcia Vila hat die Strategie für die Neuausrichtung des Unternehmens wesentlich mitgeprägt, im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht und somit die Basis geschaffen für unsere erfolgreiche Zukunft.“

Die Managerin hat 1997 beim Zulieferer angefangen und ihr gesamtes Berufsleben dort verbracht. Bevor sie in den Vorstand von Continental einzog, war sie unter anderem für die weltweite Konzernrevision und für den Finanzbereich der Industriesparte Contitech verantwortlich.

///Kritik nach Cyberangriff auf Continental // .

Nach der Demission Schäfers musste sie sich direkt mit der Aufarbeitung des Dieselskandals bei Continental befassen. Die Staatsanwaltschaft in Hannover ermittelt in der Frage, ob Mitarbeiter Kenntnis von den Dieselmanipulationen bei Volkswagen hatten.

Darüber ist auch ein Streit zwischen Vitesco, Contis ehemaliger Antriebssparte, und dem Konzern entbrannt. Bei der Trennung war vereinbart worden, dass Vitesco mögliche Geldbußen aus dem Dieselskandal übernehmen sollte. Vitesco jedoch sieht eine Mitschuld bei Continental. Der Ausgang des Prozesses ist offen. Die Fronten aber sind verhärtet. Garcia Vila musste in diesem Zusammenhang den Aufbau von Rückstellungen für Rechtsrisiken veranlassen.

Die Finanzvorständin geriet Ende 2022 zeitweise auch selbst in die Kritik, nachdem bekannt wurde, dass im Rahmen eines Cyberangriffs mutmaßlich sensible Daten in die Hände von Hackern geraten waren. Als Finanzvorständin ist sie im Konzern auch für die Cybersicherheit zuständig. Im Juli 2022 hatten sich Hacker der mittlerweile gesprengten kriminellen Organisation Lockbit Zugriff auf die Systeme von Continental verschafft, 40 Terabyte Daten erbeutet und das Unternehmen mit einer Lösegeldforderung erpresst.

Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle stellte in der Konzernmitteilung zur Personalie die wirtschaftlichen Verdienste um das Unternehmen heraus: „Der gesamte Aufsichtsrat respektiert die Entscheidung von Katja Garcia Vila und bedauert sie gleichzeitig sehr. Katja Garcia Vila hat dazu beigetragen, Continentals finanzielles Ergebnis insbesondere im Unternehmensbereich Automotive zu steigern und Continentals Finanzkraft in Summe zu stärken.“

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