Reporter-Legende über FC, Schalke und HSV: „Der Kölner an sich hat keinen Funken Gelassenheit“

reporter-legende über fc, schalke und hsv: „der kölner an sich hat keinen funken gelassenheit“

Manni Breuckmann, hier am 28. Oktober 2021, macht sich Sorgen um Schalke – und hat wenig Hoffnung für den FC.

Es war 1999, als er Bestandteil der vermutlich legendärsten Radio-Bundesligakonferenz aller Zeiten war. Manni Breuckmann berichtete im wildesten Abstiegskampf der Geschichte, in dem sich die Situation etliche Male änderte, von Bochums Rettung beim 3:2 gegen Hansa Rostock während Kollege Günther Koch in Nürnberg die berühmten Worte sprach: „Wir melden uns vom Abgrund.“

Aus diesem Trubel ist der Kult-Reporter längst raus, sein WDR-Mikro hat er vor 15 Jahren an den Nagel gehängt. Auf Mallorca, wo er sich seit November im Dauerurlaub befindet, verfolgt er aber die Crunchtime natürlich genau mit.

Breuckmann über Abstiegskampf: „Ich denke, der FC ist weg“

„Alles schiebt sich gerade zusammen, ob in der ersten, zweiten oder dritten Liga. Es ist alles offen, nur die Meisterschaft ist entschieden“, freut er sich auf ein emotionales Saisonfinale.

Kribbelt es da vielleicht dann doch noch mal bei ihm? „Nein, es kribbelt überhaupt nicht, das ist durch. Es gab in der ganzen Zeit nur eine Situation, wo ich mir gesagt habe: Das hättest du auch übertragen können. Das war das WM-Finale 2014 und vorher das unglaubliche 7:1 gegen Brasilien.“

Schade eigentlich, denn seine Sätze sitzen auch als Reporter-Rentner nach wie vor. Auf die Frage, ob er Kölns Anhängern noch Hoffnung machen kann, muss er nicht lange nachdenken: „Da gibt es keinen Ansatz. Mainz sehe ich ganz klar im Aufwärtstrend, den FC nicht. Sowas wie gegen Darmstadt durfte auf gar keinen Fall passieren.“

Für Breuckmann auch eine Frage der Mentalität: „Der Kölner an sich hat keinen Funken Gelassenheit, fühlt sich innerlich wie Real Madrid. Jetzt klappt es nicht und alle müssen wieder weg: Spieler, Vorstand, Funktionäre. Ich denke, der FC ist weg.“

Sein Hauptaugenmerk gilt an diesem Wochenende aber der Zweiten Liga. Als ewig in Düsseldorf lebender Schalke-Fan elektrisiert ihn natürlich das Duell der Königsblauen mit Fortuna.

„Ich sitze seit Wochen bibbernd vor dem Fernseher, wenn diese Schalker spielen“, gibt Manni zu. „Es ist zwar besser geworden. Aber sie sind immer noch derart darauf angewiesen, dass die anderen auch Scheiße spielen“, sagt er mit weiterhin leichter Furcht vor dem totalen Absturz. „Die dritte Liga wäre eine Katastrophe. Auch für mich, denn ich besitze Schalke-Anleihen.“

Dass er nach dem Zweitliga-Topspiel am Samstagabend final aufatmen darf, will er nicht so recht glauben: „Ich gehe da mit sehr gebremsten Optimismus rein und freue mich, wenn es ein Punkt wird.“

Für Düsseldorf wäre der vermutlich zu wenig, um noch in den Kampf um die direkten Aufstiegsplätze eingreifen zu können. Für Breuckmann ist aber eine Relegation mit Düsseldorfer Beteiligung eh schon einigermaßen zementiert. „Die Wahrscheinlichkeit steigt von Stunde zu Stunde.“

Womit der Hamburger SV dann zum sechsten Mal in Folge in die Röhre gucken würde. „Schlimm“, sagt der Kult-Reporter und kann die Aufstiegs-Unfähigkeit der Hanseaten kaum fassen: „Das Abo auf Platz 4 für die nächsten 20 Jahre war wohl so günstig, dass der HSV sich das nicht entgehen lassen konnte …“

Was ihm noch am Herzen liegt: „Gruß an die Alemannia!“ Aachen steigt an diesem Wochenende höchstwahrscheinlich auf.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World