Tesla verklagt Schweden wegen fehlender Nummernschilder

Seit rund einem Monat wird Tesla in Schweden bestreikt. Selbst die Postmitarbeiter haben sich angeschlossen. Nun will sich das Unternehmen gerichtlich wehren – und hat Klagen eingereicht.

tesla verklagt schweden wegen fehlender nummernschilder

Tesla verklagt Schweden wegen fehlender Nummernschilder

Der US-Autobauer Tesla hat am Montag zwei Klagen gegen den schwedischen Staat eingereicht. Im Zentrum steht die schwedische Verkehrsbehörde, welche die Kennzeichen für neue Fahrzeuge per Post an Tesla schickt. Postmitarbeiter hatten sich vergangene Woche der Streikbewegung angeschlossen und verweigern seitdem die Auslieferung von Briefen und Paketen an den Elektroautohersteller.

Das Unternehmen beantragte nun beim Bezirksgericht Norrköping, die schwedische Behörde dazu zu verpflichten, dafür zu sorgen, dass die Nummernschilder »in den Besitz von Tesla zurückgehen«. Tesla fordert außerdem eine Geldstrafe von einer Million Kronen (rund 87.000 Euro), sollte die Verkehrsbehörde dies nicht durchsetzen.

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In einer weiteren Klage fordert Tesla das Gericht in Solna auf, das Postunternehmen Postnord zur Rückgabe der Kennzeichen zu verpflichten. Postnord gehört dem schwedischen und dem dänischen Staat.

Die Industriegewerkschaft IF Metall will in Schweden einen Tarifvertrag bei Tesla durchsetzen und rief Ende Oktober zunächst rund 130 Beschäftigte in zehn Tesla-Werkstätten zum Arbeitskampf auf. Seitdem hat sich der Streik ausgeweitet: Im November folgten 470 Beschäftigte in Werkstätten, in denen Autos unterschiedlicher Hersteller repariert werden, sowie die Beschäftigten in vier Häfen, die das Verladen von Tesla-Fahrzeugen blockierten.

Mittlerweile haben insgesamt neun weitere Gewerkschaften aus Solidarität mit der IF Metall eigene Maßnahmen angekündigt. Tarifverträge sind die Grundlage des schwedischen Arbeitsmarktmodells. Fast 90 Prozent aller Beschäftigten haben einen Tarifvertrag. Tesla-Chef Elon Musk hat wiederholt Forderungen nach einer gewerkschaftlichen Organisation der Beschäftigten abgelehnt.

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