Handball-EM: Johannes Golla nennt Pfiffe gegen Olaf Scholz »erschreckend«

Die Handball-Nationalmannschaft schwärmt von der Atmosphäre in den Hallen, und sie begrüßt die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Ganz anders die Reaktion des Teams bei Pfiffen gegen Scholz.

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Handball-EM: Johannes Golla nennt Pfiffe gegen Olaf Scholz »erschreckend«

Die deutschen Handballer bestimmen derzeit die Sport-Schlagzeilen des Landes. Beim wichtigen Sieg gegen Ungarn saßen über acht Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor den TV-Geräten, die Spieler zeigen sich erneut begeistert von der Stimmung in der Halle. Nun ist das Halbfinale bei der Heim-EM wieder nah.

Unweit der Arena in Köln, wo das DHB-Team derzeit seine Spiele austrägt, fand am vergangenen Sonntag eine der vielen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für die Stärkung der Demokratie statt.

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Die Spieler um Kapitän Johannes Golla begrüßen diese Entwicklung. »Es freut mich, das zu sehen und dass so viele Menschen aufstehen«, sagte Golla dem SPIEGEL. »Das Land geht gefühlt in eine Richtung, die unschön ist und die sich nicht wiederholen sollte. Diese Bilder zeigen, dass die Menschen doch aufstehen und etwas dagegen unternehmen wollen. Ich habe beim Anblick Gänsehaut bekommen.«

Ausgelöst hatten die Demos unter anderem Berichte des Recherchenetzwerks »Correctiv« über Treffen von AfD-Funktionären mit Neonazis. Dabei soll es auch um Planungen einer »Remigration« von deutschen Staatsbürgern mit Zuwanderungsgeschichte gegangen sein. Der deutsche Rückraumspieler Renars Uscins wurde in Lettland geboren. Trainer Alfred Gislason stammt aus Island, lebt und arbeitet aber seit Jahrzehnten in Deutschland.

Keine konkrete Aktion geplant

»Es ist bei uns im Team nicht so konkret Thema, dass wir sagen: Der und der wäre bei diesen Plänen nicht bei uns. Aber natürlich reden wir über das, was im Land und in der Politik passiert«, sagte Golla. Der 26-Jährige nahm auch Stellung zu den Pfiffen und Buhrufen für die deutschen Spitzenpolitiker um Bundeskanzler Olaf Scholz beim Vorrundenspiel der Deutschen in Berlin gegen Nordmazedonien. »Ich muss ehrlich sagen, dass wir das erschreckend fanden. So etwas beschäftigt uns.«

Trotzdem sei vor oder nach den kommenden Spielen in Köln keine konkrete Aktion oder ein Statement von den deutschen Spielern geplant, das gebe der enge Zeitplan mit Partien im Zweitagesrhythmus nicht her.

Er wäre neben den Medienterminen, Training und Videoschulungen schon froh, einmal in Köln einen Kaffee trinken zu gehen, sagte Rückraumspieler Christoph Steinert auf Nachfrage. »Wir sehen generell relativ wenig Tageslicht. Ich habe nicht so viel lesen können, aber natürlich die Bilder aus Köln und Hamburg gesehen«, so Steinert.

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