„Franklin“: Michael Douglas als US-Gründervater

Mit 79 Jahren zeigt der Oscarpreisträger, dass er es immer noch drauf hat und schlüpft in die Rolle von Benjamin Franklin. Die achtteilige Serie von AppleTV+ taucht in dessen Pariser Jahre während der Amerikanischen Revolution ein, und die „Krone“ nahm dies genauer unter die Lupe …

Ohne Soldaten, Geld und Waffen sind die Vereinigten Staaten schneller am Ende, als sie begonnen haben!“ Benjamin Franklins (Michael Douglas) Ansage ist unmissverständlich – wenn sich die Unabhängigkeitsbewegung von Großbritannien loslösen und zum heutigen Amerika werden möchte, braucht sie dringend Unterstützung. Während in seiner Heimat also die amerikanische Revolution brodelt, wird Franklin 1776 – ohne jegliche diplomatische Ausbildung – nach Frankreich entsandt, um die nächsten acht Jahre mit den Franzosen eine Allianz in die Wege zu leiten. Franklin weiß sich mit Charisma und Charme durch die steife, weiß gepuderte Pariser Gesellschaft zu manövrieren, was er auch seinem Enkel Temple (Noah Jupe), den er im Schlepptau hat, versucht beizubringen.

Dabei stellt er aber nicht nur sein politisches Geschick unter Beweis, sondern weiß auch im fortgeschrittenen Alter noch seine Lenden zum Einsatz zu bringen, bandelt etwa mit der verheirateten Anne Louise de Jouy Brillon (Ludivine Sagnier) an. Je mehr die beiden aber in Frankreich ankommen, desto prekärer wird die Situation. Die Briten sind ihnen nämlich – samt etlicher (Doppel-)Agenten – auf der Spur und Amerikas Unabhängigkeit wird zum Katz- und Mausspiel.

Intrigen, Lügen, Patriotismus und Leidenschaft – dank des Bewegtbildes, ganz gleich, ob Film oder Serie, hat die Geschichtsschreibung in den vergangenen Jahrzehnten eine wahre Renaissance erlebt. Klar, wird der Dramaturgiewillen oftmals etwas dazugedichtet, aber prinzipiell hat es uns vor Augen geführt, dass das mit Staub behaftete Image unserer Vergangenheit ungerechtfertigt ist.

Zwar kann sich auch „Franklin“ nicht ganz von seiner Buchvorlage „A Great Improvisation: Franklin, France, and the Birth of America“ lösen, und müht sich durch einige öde Verhandlungen, erwacht dann aber im Zwischenmenschlichen zum Leben.

Michael Douglas sei Dank, der auch mit 79 Jahren außer Zweifel lässt, warum er zwei Oscars und vier Golden Globes ausgezeichnet wurde. Er mimt den großen Staatsmann in seiner gewohnten Haltung, stets mit etwas Spitzbübischen im Mundwinkel. Als hätte man Gordon Gekko eine Perücke aufgesetzt und ins 18. Jahrhundert katapultiert.

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