Kommt bei Frauen gut an: Nikki Haley.
Der Ex-Präsident verhält sich immer kindischer.
Im Triumph soll man bekanntlich bescheiden sein. Nicht so Donald Trump. Nach seinem Sieg in den Vorwahlen des Bundesstaates New Hampshire hielt er eine gehässige Rede, in der er seine letzte verbliebene Rivalin Nikki Haley beschimpfte und ihr drohte: «Ich werde nicht wütend, ich werde mich rächen.»
Diesen Worten hat der Ex-Präsident umgehend Taten folgen lassen. Auf seiner Plattform Truth Social warnte er die Haley-Geldgeber: «Jeder, der weiter für das Vogelhirn spendet, wird ab sofort für immer aus dem MAGA-Camp ausgeschlossen. Wir wollen diese Typen nicht, und wir akzeptieren sie nicht, denn wir setzten Amerika an die erste Stelle, und WIR WERDEN ES IMMER TUN.»
Wenig souverän: Donald Trump.
So weit, so kindisch – eine Gegnerin als «Birdbrain» zu betiteln, ist nicht wirklich souverän –, aber auch so weit, so dumm. Der Schuss ging gewaltig nach hinten hinaus. Nikki Haley konnte schon wenige Stunden später einen Spendenzufluss in der Höhe von rund zwei Millionen Dollar vermelden. Auch ihre These, wonach Trump vor allem dann tobe, wenn er sich unsicher fühle, wurde eindrücklich bestätigt.
Der Ex-Präsident hat auch allen Grund, verunsichert zu sein. Trotz des Sieges in New Hampshire hat diese Vorwahl auch seine Schwächen aufgedeckt. Umfragen unter den Wählern haben ergeben, dass ihm Nikki Haley tatsächlich Schaden zufügt. 77 Prozent der befragten Haley-Wählerinnen und Wähler gaben an, sie würden im November ihre Stimme nicht für Trump abgeben. Angesichts der Tatsache, dass alle eine enge Wahl erwarten, ist dies eine sehr schlechte Botschaft für das Trump-Team.
Mit seinem Verhalten macht der Ex-Präsident alles noch schlimmer. Nikki Haley wird nicht wie alle anderen männlichen Gegenkandidaten das Handtuch in den Ring werfen. Im Gegenteil, Trump baut sie mit seinen Tiraden geradezu auf. Die ehemalige UN-Botschafterin kann jetzt die Staatsfrau spielen und sich beispielsweise den Rat von Peggy Noonan, einer einflussreichen Kolumnistin im «Wall Street Journal» und ehemaliger Beraterin von Ronald Reagan, zu Herzen nehmen.
Noonan rät Haley von Frau zu Frau: «Du bist das asiatische Mädchen in der Klasse, das ihre Hand aufhält. Du bist smart, du hast deine Hausaufgaben gemacht. Trump hingegen ist der blonde Bengel in der letzten Reihe, der Witze macht und Kaugummi kaut. Boxe ihm diesen Kaugummi sanft aus dem Maul. Geniesse es, ihn anzugreifen, nicht wie Chris Christie auf die verbitterte Art, sondern wie jemand, dem man ansieht, dass er einen guten Kampf geniesst.»
Die beiden Fan-Lager bekämpfen sich ebenfalls erbittert.
Bei den Frauen in den Vorstädten ist Trump bereits unbeliebt. Haley kann diese Abneigung noch verstärken, und die Tatsache, dass der Ex-Präsident derzeit in einem Gerichtsverfahren steckt, in dem es um die Genugtuungs-Summe geht, die er an E. J. Carroll bezahlen muss, macht ihn ebenfalls beim weiblichen Geschlecht nicht beliebter. Trump war gegenüber dieser Journalistin in den Neunzigerjahren sexuell übergriffig und hat sie später verleumdet.
Auch sonst läuft es derzeit schlecht für den Ex-Präsidenten. Soeben ist bekannt geworden, dass das amerikanische Bruttoinlandprodukt auch im letzten Quartal des vergangenen Jahres um 3,3 Prozente angewachsen ist. Anstatt der von einer Mehrheit der Ökonomen angekündigten Rezession befindet sich die Wirtschaft in Topform. Auch die Konsumentenstimmung hat sich merklich aufgehellt, während die Aktienbörsen von Rekord zu Rekord eilen.
Kann endlich die Früchte seiner Wirtschaftspolitik ernten: Präsident Joe Biden.
Die Gefahr eines Einbruchs ist gering. Gemäss der «Taylor-Regel» kann die Nationalbank die Leitzinsen um ein ganzes Prozent senken und damit die Wirtschaft unterstützen, ohne dass sie die Inflation anheizt. (Die Taylor-Regel ist übrigens nach dem Ökonomen John B. Taylor benannt. Es handelt sich um eine Formel, welche die optimale Höhe der Leitzinsen berechnet.)
Biden kann nun endlich mit den Resultaten seiner Wirtschaftspolitik auftrumpfen, und er tut es auch. Kaum ein Tag vergeht, an dem er nicht ein neues Infrastruktur-Projekt einweiht und dabei darauf verweisen kann, dass sich bei seinem Vorgänger solche Projekte in warme Luft aufgelöst hätten.
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