Der November ist der perfekte Monat, um tee- oder kaffeetrinkend eine innige Beziehung zu seinem Sofa aufzubauen. Autofahrer sollten sich aber spätestens jetzt auch ums Auto kümmern.
Bevor Schnee und Eis die Strassen im Griff haben, muss das Auto winterfest gemacht werden.
Für die kommenden Tage ist erneut in vielen Regionen Schnee angekündigt, mancherorts sinken die Temperaturen wieder unter den Gefrierpunkt. Autofahrer sollten darauf vorbereitet sein. An oberster Stelle stehen natürlich die Reifen: Wenn das Fahrzeug nicht auf Ganzjahrespneus steht, sollte man sich um einen Satz Winterreifen kümmern, bevor der erste Schnee fällt. Die Faustregel lautet von O bis O – also von Oktober bis Ostern sollten Winterpneus montiert sein. Sind Winterreifen vorhanden, sollte ihr Zustand geprüft werden. Unter anderem sollten diese über eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimeter verfügen. Ausserdem sollten im Winter einige praktische Dinge im Auto nicht fehlen. Dazu zählen etwa ein Eiskratzer, eine warme Decke und Handschuhe.
Der weit überwiegende Teil der in der Schweiz zugelassenen Autos wird noch vom klassischen Verbrennungsmotor angetrieben, der auf den Winter hin nach einem Frostschutz-Check seiner Kühlflüssigkeit verlangt. Der Besuch der Garage ist dafür nicht zwingend nötig. Wer das Kühlsystem frostsicher machen will, kann mit einem Frostschutzmesser auch selbst nachmessen. Einfache Geräte zur Bestimmung der Frostschutzkonzentration sind günstig zu haben.
Die Kühlflüssigkeit des Motors sowie das Scheibenputzmittel sollten mit entsprechendem Frostschutz versehen werden.
Im Idealfall deckt der Frostschutz Temperaturen bis minus 40 Grad ab. Wird dieser Wert nicht erreicht, berechnet man anhand der auf dem Frostschutzmittel befindlichen Umrechnungstabelle das nötige Mischungsverhältnis und füllt das Gebinde entsprechend nach. Beim Kauf des Frostschutzmittels sollte man auf die Farbe der im Kühlsystem vorhandenen Flüssigkeit achten, da unterschiedliche Mittel sich oft nicht gut vermischen. Wichtig ausserdem: Der Deckel zum Kühlmittel-Ausgleichsbehälter darf nur bei kaltem Motor aufgedreht werden, da sonst Verbrühungsgefahr besteht.
Wichtig: Eine klare Sicht
Ebenfalls frostsicher muss die Flüssigkeit zur Scheiben- und Scheinwerferreinigung sein. Da sich hier der Frostschutzgehalt nicht über eine Messung ermitteln lässt, ist ein Komplettaustausch von Sommer- zu Wintermischung sinnvoll. Nach der Feststellung der Frostsicherheit durch die entsprechende Einfüllmenge beziehungsweise das entsprechende Mischungsverhältnis (laut Beschreibung auf der Verpackung) empfiehlt es sich, die Reinigungsfunktion mehrfach zu betätigen, um die Flüssigkeit in den Leitungen und Düsen zu erneuern und hier ein Einfrieren zu verhindern. Anschliessend kann es nicht schaden, noch einmal im Handbetrieb die Scheinwerfer zu säubern.
Die Scheibenwischer sollten ebenfalls ein wenig Fürsorge erhalten. Die Wischerblätter lassen sich gut mit einem weichen Tuch entlang der Gummilippe säubern. Zeigen sich dabei Risse oder andere physische Schäden, empfiehlt sich ein Tausch der Wischblätter. Falls diese aufgrund von Vereisung an der Windschutzscheibe haften, sollten sie erst nach dem Entfrosten betätigt und keinesfalls mit Gewalt gelöst werden, da sonst die Gummilippe Schaden nehmen kann. Präventiv empfiehlt es sich für Laternenparker, beim Abstellen des Autos ein Stück Karton oder spezielle Folien unter die Scheibenwischer zu legen. Die Scheibe bleibt so eisfrei, was auch ein Festfrieren der Wischer verhindert.
Die Winterpneus sollten am Auto sein, bevor der erste Frost kommt. Die Faustregel lautet: Von Oktober bis Ostern.
Die Gummidichtungen in den Türen können durch Frost ebenfalls Schaden nehmen und in seltenen Fällen sogar die Türen festfrieren. Um beides zu verhindern, sollten die Dichtungsgummis nach einer Reinigung zusätzlich noch mit Hirschtalg, Vaseline oder speziellen Gummipflegemitteln eingerieben werden. Lässt sich das Auto noch klassisch nur per Metallschlüssel öffnen, sollte zum Winter hin das entsprechende Türschloss mit Grafitspray oder einem speziellen Öl gegen das Einfrieren geschützt werden. Wer das Türschloss nutzt, sollte im Winter einen Türschlossenteiser griffbereit mitführen.
Die Batterie ist gefordert
Beachtung verdient auch die Starterbatterie. Zu Beginn der kalten Jahreszeit sollte geprüft werden, ob sie noch über genügend Spannung verfügt. Viele Werkstätten bieten diesen Service kostenlos an. Mit entsprechendem Ladegerät mit Prüffunktion oder Spannungsprüfer kann man diesen Check auch problemlos in Eigenregie durchführen. Die Prüfung sollte jedoch möglichst nicht direkt nach einer Fahrt geschehen, da die Batterie dann aufgeladen ist. Idealerweise wird das Messgerät nach einigen Stunden Ruhe an die Batterie angeschlossen. Zeigt das Prüfgerät einen Wert von 12,4 bis 12,7 Volt an, ist die Batterie in Ordnung. Liegt der Wert unterhalb von 12 Volt, empfiehlt sich der Batterietausch.
Frostige Temperaturen stellen selbst fitte Batterien vor besondere Herausforderungen. Das Heizen der Front- und Heckscheibe, Sitzheizung, Gebläse und Klimaanlage können auch funktionstüchtige Batterien übermässig stark belasten. Wer sein Fahrzeug startet, sollte daher möglichst diese Verbraucher zunächst ausgeschaltet lassen. Das gilt besonders für die Fahrzeuge, die nicht in einer warmen Garage stehen. Erst wenn der Motor läuft, werden diese Funktionen aktiviert. Wer nur kurze Strecken zurücklegt, sollte zudem bei kalten Temperaturen stromintensive Verbraucher wie die Heck- und Frontscheibenheizung nicht durchlaufen lassen. Am besten werden sie, nachdem sie ihren Dienst verrichtet haben, wieder ausgeschaltet. Wird das Auto im Winter nur für kurze Strecken genutzt, hat die Lichtmaschine meist nicht genügend Zeit, die Batterie während der Fahrt nachzuladen. Auch dies kann einen frühzeitigen Tod des Stromspeichers provozieren.
Damit man beim Losfahren keinen Pannenhelfer braucht, sollte die Batterie vor dem Winter überprüft werden.
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